Auch 1973 war ein Seuchenjahr
Maul- und Klauenseuche hielt die Menschen immer wieder in Schach
WIENER NEUSTADT (Bericht von Karl Kreska). Seit mehr als einem Dreiviertel Jahr werden wir nun schon von einer Corona Pandemie (COVID-19) beeinträchtigt. Nun gibt es aber nicht nur für den Menschen gefährliche bis zum Tode führende Epidemien. Sondern auch bei den Tieren. Eine solche ist die Maul- und Klauenseuche, (MKS), eine hoch ansteckende und anzeigepflichtige Viruserkrankung bei Rindern und Schweinen, Schafen und Ziegen. Die MKS ist auch auf den Menschen übertragbar, aber nicht gefährlich. Der Mensch kann aber andere Tierbestände gefährden. Eine Übertragung auf Menschen kann durch Genuss roher Milch und Berührung erfolgen. Sichtbare Zeichen sind bei den Tieren auch Blasen im Maul und an den Klauen. Als Maßnahmen gegen solche Epidemien werden infizierte Tiere getötet und verbrannt und im Umkreis von drei Kilometern rund um den Seuchenherd werden Schutzzonen eingerichtet, in denen Tier-, Futter- und Misttransporte verboten sind. Die letzte große Maul- und Klauenseuche im südlichen NÖ war 1973 und hielt die Veterinärbehörden, Bauern und Fleischhauer mehr als ein halbes Jahr in Atem. Dr. Kurt Stättner, der veterinärmedizinische Leiter des Städtischen Schlachthofes und sein Team hatten alle Hände voll zu tun, da sich angrenzend auch der Seuchenschlachthof befand. Eva und Johann Bauer die damals am Schlachthofgelände wohnten, erinnern sich: „Wir mussten ja jeden Tag über die Seuchenteppiche gehen, die bei jedem Ein- und Ausgang zum Schlachthof, aber auch allen betroffenen Gemeinden am Ortsbeginn und -ende, ebenso wie bei allen Bauernhöfen, in einer bestimmten Größe errichtet wurden und feucht gehalten werden mussten.“
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