Miss Hollywood: Wiener Neustädter Autorin schreibt über das Leben einer Schauspiel-Ikone
WIENER NEUSTADT. Sie hieß Mary Pickford und war 1916 neben Charlie Chaplin im Stummfilm das bekannteste Gesicht Amerikas. Mit dem Schauspieler Douglas Fairbanks erlebte sie eine leidenschaftlichen Liebe, von der niemand erfahren durfte.
Angetan von Mary Pickfords sagenhaftem Aufstieg begann die Wiener Neustädter Autorin Emily Walton 2016 akribisch zu recherchieren. "Miss Hollywood. Mary Pickford und das Jahr der Liebe", ist das Ergebnis, ein über 500 Seiten starker Roman, der vom Glamour New Yorks und den Verheißungen Hollywoods -und mitten drin Mary Pickford - handelt.
Fasziniert von einer starken Frau
"Ich bin zufällig auf der Recherche nach einem neuen Thema auf Mary Pickford gestoßen. Sie hat mich sofort fasziniert, da sie nicht nur eine tolle Schauspielerin war, sondern auch eine knallharte Geschäftsfrau und Filmunternehmerin, die sich bereits in den 1910er-Jahren (!) in einer männerdominierten Welt durchgesetzt hat", beschreibt Autorin Walton ihre Affinität zu diesem Thema. "Sie war das bekannteste Gesicht im ganzen Land und die bestverdienende Frau Amerikas - hat sogar mehr verdient als der US-Präsident – und sie hat das Filmgeschäft maßgeblich mitgeprägt. Ich wollte diese starke Persönlichkeit in meinem Roman wieder zum Leben erwecken."
Hollywoods Königin
Gibt es Parallelen zwischen Mary Pickford und heutigen Frauen(bildern)?: "Natürlich gibt es heute talentierte Frauen, die sich für ihre Visionen und Ziele mit Herzblut einsetzen – und zum Glück haben wir heutzutage alle so viel mehr Möglichkeiten als vor 100 Jahren. Mary Pickford zeichnete sich vor allem dadurch aus, dass sie für ihre Träume gekämpft hat, in einer Zeit, als das für Frauen noch nicht so üblich war. Sie hat sich aus den ärmlichsten Verhältnissen zur Königin Hollywoods hochgearbeitet, dabei allerdings allzu oft ihre Karriere vor ihr Privatleben gestellt."
"Neben" der Geburt eines Sohnes, ihres Umzugs nach Wiener Neustadt hat Emily Walton das Leben einer höchst interessanten Frau recherchiert und niedergeschrieben. "Vieles an Recherche habe ich neben dem schlafenden Baby gemacht. Das tatsächliche Schreiben hat etwa zwei Jahre gedauert." Ein beachtliches Werk, das man sich nicht entgehen lassen sollte.
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