Mit übler Masche Auto ergaunert

- hochgeladen von Bianca Werfring
31-Jähriger vereinbart Probefahrt und bringt den PKW danach nicht mehr retour
Einem miesen Betrüger ging das Autohaus AVG auf den Leim. Nach einer Probefahrt brachte er den roten Renault einfach nicht mehr zurück. Doch nicht nur in diesem Autohaus versuchte er seine Masche durchzubringen. Dank Mark Benedek wurde es aber zur Geschichte mit Happy-End.
WIENER NEUSTADT. Mit einem üblen Trick wurde die Firma AVG Renault um einen Vorführwagen im Wert von 24.400 Euro erleichtert. Doch nicht nur das Wiener Neustädter Autohaus wurde von Johann S. hinters Licht geführt. Auch in Wien warten zwei Autohäuser noch auf einen Dodge und einen Audi A1.
Die Masche des 31-Jährigen ist ganz einfach. Er leiht sich die Fahrzeuge für eine Probefahrt, bringt sie aber danach einfach nicht mehr zurück.
Probefahrt
Bei AVG kannte man Herrn S. bereits. Ende September machte er eine Probefahrt mit einem Renault Modus. Ein Verkaufsgespräch blieb erfolglos. Danach stieg S. nochmals in einen Vorführwagen, diesmal in einen Clio. Dieses Modell dürfte gefallen haben, schließlich unterschrieb S. einen Kaufvertrag über einen Clio. Doch schon zwei Tage später stand er wieder auf der Matte. Diesmal wollte er einen Megane Probe fahren. „Mit der Begründung seine Schwester hätte Interesse an einem derartigen Modell, wollte er nach Gloggnitz zum Kirchenwirt, um das Auto seiner Schwester, die dort als Kellnerin arbeitet, zu zeigen. Bis spätestens 17.00 Uhr sollte er wieder zurück sein. Als er jedoch um 18.00 Uhr noch immer nicht retour war, verständigten wir die Polizei Gloggnitz. Schließlich gab er diese Gemeinde als seine Heimatgemeinde an. Diese teilten uns mit, dass Herr S. bereits amtsbekannt ist und es keinen Kirchenwirt gibt“, schildert Mark Benedek, Diplomierter Verkaufsberater bei AVG. Benedek war schließlich auch derjenige, der die Anzeige im Namen der Firma AVG erstattete.
Warnung
Um andere Firmen vom falschen Spiel des 31-Jährigen zu informieren, schickte Benedek eine Rundmail mit Personenbeschreibung und der Masche des Betrügers an andere Autohäuser aus. „Die ganze Sache hat mir übers Wochenende einfach keine Ruhe gelassen. Nachdem mir ein befreundeter Polizist den Rat gab eine Rundmail an alle Importeure mit dem Führerschein des Betrügers zu versenden, schritt ich zur Tat“, schildert Benedek.
Mit Erfolg. Schon am Dienstag konnte die Polizei S. - dank des großen Engagements von Benedek - dingfest machen. „Vier Tage nachdem er dem Megane gestohlen hatte, wurde S. in St. Pölten festgenommen. Bei einem Fiat-Händler in der Landeshauptstadt versuchte er es wieder mit seiner Masche. Als der aufmerksame Händler den Führerschein von S. kopierte, hielt er nochmal im Mail Nachsicht. Daraufhin verwickelte er den Betrüger so lange in ein Gespräch, bis die Polizei eintraf“, berichtet Benedek von der Verhaftung. Seit Mai wurde S. bereits wegen mehrerer kleiner Delikte gesucht.


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