Urteil am Landesgericht Wiener Neustadt nach Verbrechen in Thomasberg
Mord! 16 Jahre für Banker

- Was tun? Der Verurteilte beriet sich mit seinen Anwälten Wagner und Blaschitz vorm Gerichtssaal. Die Entscheidung: Bedenkzeit!
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THOMASBERG, EDLITZ. Der zweitägige Prozess gegen Peter I. (62), der ´wie berichtet in Thomasberg bei Edlitz (Bezirk Neunkirchen) eine 86-jährige Frau ermordet hat, ist mit einem Schuldspruch der Geschworenen und einem Urteil zu Ende gegangen: Mord - 16 Jahre Haft. Sowohl Verteidigung, als auch Staatsanwaltschaft gaben keine Erklärung ab.
Wie berichtet hat der Banker und Anlageberater sein Opfer mit einem Strumpf (eigentlich einer Socke) voller Münzen niedergeschlagen, sie dann mit einer Frischhaltefolie zu ersticken versucht, ehe er sein todbringendes Werk mit beiden Händen vollendete.
Tag 1 am Landesgericht
Zu Beginn stand eine Lüge
Während die Verteidigung auf ein Verbrechen, dass im Affekt geschehen sein soll, hinzuweisen versuchte, so konnte doch ein mörderischer Vorsatz nie entkräftet werden. Immerhin hatte der Angeklagte Strumpf, Klarsichtfolie und Messer mit an den Tatort genommen. Damit er nicht sofort erkannt werden könne, fuhr er mit einem Mietwagen auf das Grundstück.

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Das Tatmotiv konnte noch am ehesten die psychologische Sachverständige Sigrun Roßmanith erklären: "Die eine Belastung, die er ein Leben lang mitgenommen hat." Sie meinte damit, dass zu Beginn der erfolgreichen Bankerkarriere ("er war eine gloriose Bankerpersönlichkeit") ein Verlust beim Verwalten des Geldes der reichen "Frau Baumeister" stand. Von rund 700.000 Euro schmolz das Konto innerhalb von Jahrzehnten auf nahezu Null. Lange konnte I. den Verlust verheimlichen - bis zum "Showdown". Über das Verhältnis des Angeklagten zu seinem Opfer wurde gerätselt, eine Art "Sohn zu Mutter"-Beziehung nicht ausgeschlossen, aber, so die Sachverständige: "Wir waren ja alle nicht dabei."
Angeklagter, Verteidiger und Staatsanwaltschaft haben jetzt drei Tage Bedenkzeit.



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