Rätsel um Goldhauben im Stadtmuseum Wr. Neustadt
Früher Statussymbol, weiß man heute nichts mehr über die Hauben
Ein kleiner Schatz befindet sich in der Sammlung des Stadtmuseums Wiener Neustadt. Anfang des 20. Jahrhunderts gelangten elf Frauenhauben durch Kauf oder Schenkung in die Bestände. Da kaum etwas über ihre Herkunft bekannt ist, soll nun eine umfangreiche Dokumentation erfolgen.
WIENER NEUSTADT. Ab der 2. Hälfte des 18.Jh. bis in die 2. Hälfte des 20.Jh. wurden von Bürgerfrauen Hauben getragen. Es entwickelte sich eine große Vielfalt an unterschiedlichen Formen. Schwarze Perl-, Tüll- und Florhauben, verziert mit Gold- und Silberfäden, Hauben aus Leinen, Seide mit Goldfäden, Goldflinserln, und Goldpailletten zeigen ein sehr unterschiedliches Bild je nach Herkunft und sozialem Rang der Trägerin. Entlang der großen Handelsstraßen in Österreich und Süddeutschland war die Haube das Statussymbol der Bürgerin schlechthin. Ihre Formenvielfalt lässt sich nicht allein durch die regionalen Besonderheiten erklären, denn auch die Hauben waren dem wechselnden modischen Geschmack unterworfen. Nicht nur in der Wachau und im Mostviertel, sondern auch im südlichen Niederösterreich wurden im 19.Jh prachtvolle Frauenhauben, wie die „Badener“ und die „Edlitzer“ Haube, getragen.
Die Goldstickerei war ein eigenes „Gewerck“, das zum Hutmachergewerbe gehörte, wobei die Goldstickerinnen diese Kunstwerke herstellten.
Von den Hauben, die sich im Stadtmuseum befinden, sind einige Stücke möglicherweise als Teil des Heiratsguts nach Wiener Neustadt gekommen. Für eine umfangreiche Dokumentation sucht das Stadtmuseum Wiener Neustadt nach Fotos und Hauben, die sich in der Region Wiener Neustadt in Privatbesitz befinden. Die Gegenstände sollen lediglich der Dokumentation dienen. Wer über einschlägige Informationen, Fotos oder Hauben verfügt, möge sich mit dem Stadtmuseum Wiener Neustadt, Frau Mag. Eveline Klein, Tel. 02622/373 950 oder per e-mail: Eveline.Klein@wiener-neustadt.at, in Verbindung setzen.
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