Tierquälerei: Justiz prüft Artner erneut
Neue Vorwürfe von Tierschützern gegen einen Schweinezüchter. Die Justiz ermittelt.
BAD FISCHAU-BRUNN. Selbst als Angeklagter im Tierschützer-Prozess vor Gericht, erhebt Jürgen Faulmann nun schwere Vorwürfe gegen jenen Mann, der vor Gericht gegen ihn ausgesagt hat. Trotzdem wurde Faulmann freigesprochen und nahm daraufhin den Betrieb des Züchters unter die Lupe. Und er fand laut eigenen Angaben erschütternde Zustände.
Eine Sachverhaltsdarstellung mit zahlreichen Beweisen gegen Schweinezüchter Michael Artner war Faulmanns Antwort. Aber ohne Erfolg. Die Staatsanwaltschaft stellte die Ermittlungen gegen den geschäftsführenden VP-Gemeinderat von Bad Fischau-Brunn ein. Damit will sich der internationale Kampagnenleiter von Vier Pfoten nicht zufrieden geben und holt zum zweiten Gegenschlag aus. Er wagt den nächsten Schritt - den Fortführungsantrag. Dieser wurde in der zweiten Septemberwoche der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt übermittelt. „Ich habe noch viele Beweise, die es noch zu erheben gilt. Ich gehe daher davon aus, dass das Gericht aufgrund meines Antrags für die Fortführung des Verfahrens entscheiden wird“, zeigt sich Faulmann siegessicher. Nicht ohne Grund.
Kannibalismus
Erst kürzlich wurde der Verdacht auf Tierquälerei in Artners Betrieb für Faulmann wieder erhärtet. Faulmann: „Bei einem TV-Dreh in der Nähe von Artners Schweinezuchtbetrieb, lag ein totes Schwein, das schwere Misshandlungsspuren aufwies, vor dem Stall. Wir wissen, dass Artner auch (schwer)verletzte Schweine nicht in eine Quarantänebox absondert und medizinisch behandeln bzw. versorgen lässt, sondern sie so lange auf engstem Raum durch andere kannibalisieren lässt, bis sie daran sterben. Das bestätigt auch ein Gutachter.“ So spricht der Tierschützer auch von extrem tierquälerischer, intensiver Massentierhaltung.
Normaler Schweinebetrieb
Nachgefragt bei Amtstierarzt DDr. Michael Gneist darf dieser über die Zustände in Artners Schweinezucht kein Wort verlieren. „Das fällt unter das Amtsgeheimnis. Aber man kann sich sicher sein, dass der Betrieb unter ständiger amtstierärztlicher Kontrolle steht. Ansonsten ist Artners Stall ein ganz normaler Schweinebetrieb.“
Michael Artner bestritt bislang alle Vorwürfe. Zum aktuellen Fall war er bis Redaktionsschluss nicht erreichbar. Es gilt die Unschuldsvermutung.
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