Überraschender Wende vor Gericht
WIENER NEUSTADT. Eine junge Frau stand letzte Woche zum zweiten Mal vor Richter Mag. Birgit Borns, weil sie einen Freund ihres Lebensgefährten mit einer Neonröhre schwer verletzt haben soll. Der Fall war schon 2012 verhandelt worden und endete für die junge Frau, die damals ausgesagt hat, dass sie zugeschlagen habe, mit einer Diversion und einer Geldstrafe.
Genau diese Geldstrafe hat sie aber bislang nie bezahlt und so landete die junge Frau nochmals vor Gericht. Und diesmal lautete ihre Aussage ganz anders: Sie sei, erklärte sie unter Tränen, von ihrem damaligen Lebensgefährten gezwungen worden, die schwere Körperverletzung zu gestehen, weil dieser nicht wieder ins Gefängnis wollte. Der Mann habe das Opfer niedergeschlagen, weil dieses - nachdem sehr viel getrunken wurde - sie "angebraten" habe. Sie selbst habe versucht, ihren Lebensgefährten vom Opfer abzulenken und diesem so zu helfen. Das Opfer landete damals unter anderem mit Augenhöhlen- und Kieferbruch im Spital und leidet seit dem Angriff - nach eigenen Angaben bei seiner Zeugenaussage - an epileptischen Anfällen. Mittlerweile mache er eine Therapie und im Zuge derer seien ihm auch wieder Erinnerungen an den Vorfall gekommen. Er könne sich erinnern, dass der Mann auf ihn hingetreten habe und die junge Frau geschrien habe, dass er aufhören solle.
Die junge Frau wurde nun freigesprochen. Das Urteil ist nicht rechtkräftig.
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