Watschen für den Arzt
WIENER NEUSTADT. (ds) Schlagen, Schimpfen, Beißen, Kratzen - derartige Entgleisungen gegenüber dem Krankenhauspersonal sind mittlerweile ein hohes Berufsriko. Und es geht noch mehr: Das zeigte auch der jüngste Fall an einem Wiener Spital, wo ein 63-jähriger Kardiologe von einem 33-Jährigen in der Ambulanz niedergestochen hatte. Während in Wiener Krankenhäusern vor allem in Ambulanzen die Aggression zunimmt, ist das Landesklinikum Wiener Neustadt davon kaum betroffen. Insgesamt jedoch wurden in den NÖ-Landeskliniken mehr als 2.500 Vorfälle dokoumentiert, "aggressives Verhalten ist daher ein ernst zu nehmendes Thema", so Doris Zöger, Sprecherin des Landesklinikums Wiener Neustadt.
Ungeduldige Patienten
Es gibt immer wieder Vorfälle, so etwa wenn ein ungeduldiger Patient das Personal beschimpft. "Generell sind Verbalattacken und Bedrohungen am häufigsten", so Zöger, von Seiten der NÖ-Landeskliniken heißt es, dass in 30 Prozent der Angriffe wartende Patienten durch Spucken und Körpereinsatz ihren Aggressionen Luft machen.
Kliniken-Personal wird geschult
Im Rahmen einer gezielten Ausbildung der Landeskliniken-Mitarbeiter ist es oberstes Ziel, bereits im Vorfeld eine mögliche Eskalation durch Gefahrenerkennung und präventive, verbale Deeskalation zu verhindern.
"Im Falle einer Aggression werden im ersten Schritt Kolleginnen und Kollegen gerufen. Die körperlich Präsenz mehrerer Personen löst eine deeskalierende Wirkung aus. Zeigen die Deeskalationsmaßnahmen keine Wirkung, so wird die Polizei verständigt", sagt Zöger. Wehren ist für Oper jedoch nur zulässig, wenn ein drohender Angriff nicht durch die Deeskalationsmaßnahmen oder das rechtzeitige Einschreiten der Polizei abgewehrt werden kann.
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