Zur Mahnung und inneren Einkehr: Friedenskapelle fertig gestellt
BAD ERLACH. Die Erinnerung an die Greuel der Judenverfolgung und die furchtbaren Kriegsereignisse wachhalten und das Vergessen verhindern, diesem Ziel hat sich Bürgermeister Hans Rädler verschrieben. Mit der Errichtung des Museums für Zeitgeschichte und der ersten Ausstellung „Mit ohne Juden“ setzte Rädler, gemeinsam mit der Mehrheit des Bad Erlacher Gemeinderates, ein mutiges Zeichen für die Aufarbeitung einer Vergangenheit, die nicht totgeschwiegen werden darf.
Jetzt wurde ein weiteres Mahnmal fertiggestellt, welches das Gedenken an die Opfer des zweiten Weltkrieges wachhalten soll. Bauhofmitarbeiter errichteten die Bad Erlacher Friedenskapelle, sie erinnert ganz konkret an die blutigen Ereignisse der letzte Kriegstage, die das damalige Erlach zum Schauplatz verlustreicher Abwehrkämpfe machten. Junge Fahnenjunker wurden aus Wiener Neustadt nach Erlach gebracht und stellten sich hier der russischen Armee entgegen, die von Bromberg vorrückte. Hier ließen in den letzten Kriegstagen viele junge Männer auf beiden Seiten ihr Leben.
Eine großer, verzierter Schmuckteller mit dem Bild einer orthodoxen Ikone, soll an die Toten auf russischer Seite erinnern. Ein Holzkreuz, im 90. Lebensjahr geschnitzt von einem kürzlich verstorbenen Weltkriegsteilnehmer, in Erinnerung an seinen bis heute vermissten Bruder, gedenkt der österreichischen und deutschen Gefallenen auf Seiten der Wehrmacht. Bomben- und Granatenfragmente symbolisieren das Leid und das Sterben der Zivilbevölkerung in der Heimat. Die kunstvolle Pieta des bekannten Bromberger Herrgott-Schnitzers Rudolf Schabauer lädt ein zum Nachdenken, zum Erinnern und zur geistigen Einkehr.
„Wenn wir vergessen, welche Lehren wir aus der Geschichte ziehen müssen und wenn wir uns nicht auch an die dunkle Zeit in unserer Vergangenheit erinnern, werden wir unsere Zukunft nicht nachhaltig gestalten können!“ sagte Bürgermeister Hans Rädler über die Beweggründe, die Bad Erlacher Friedenskapelle zu errichten.
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