Zusätzliche Behandlungsoption bei MedAustron
Vertikale Bestrahlung erweitert das Behandlungsspektrum
WIENER NEUSTADT. Noch bessere und gezieltere Bestrahlungen und ein noch größeres Spektrum behandelbarer Krebserkrankungen: Im MedAustron ist es nun auch möglich, Patienten nicht nur horizontal, sondern auch vertikal zu bestrahlen. Ärztlicher Direktor Prof. Dr. Eugen B. Hug: „Zum einen vereinfacht die vertikale Strahlrichtung die Lagerung der Patienten, denn eine Positionierung in Seitenlage, wie sie in manchen Fällen erforderlich ist, ist gegenüber der Rücken- oder Bauchlage stets instabiler. Zum anderen können nun auch zusätzliche Indikationen behandelt werden. Dazu zählen beispielsweise bestimmte Tumore entlang der Wirbelsäule oder im Beckenbereich. Nicht zuletzt bei der Behandlung von Kindern stellt diese Erweiterung einen großen Mehrwert dar.“
Diese neue Option ist ein wichtiger Entwicklungsschritt für
MedAustron, dem noch weitere folgen werden. Bereits im kommenden Jahr
wird mit Kohlenstoffionen eine weitere Teilchenart neben den derzeit
eingesetzten Protonen zur Verfügung stehen. Damit wird erneut das
Spektrum an behandelbaren Tumoren erweitert werden, diese Teilchen
finden besonders in der Behandlung von strahlenresistenten Tumoren
Anwendung. Die letzte Erweiterung, ein dritter Therapieraum, ist mit einer beweglichen Einheit, der sogenannten Gantry, ausgestattet. Damit kann der Protonenstrahl aus jedem beliebigen Winkel appliziert werden kann.
Die Entwicklung des Zentrums sehen Aufsichtsratsvorsitzender Mag.
Klaus Schneeberger und kaufmännischer Geschäftsführer DI Alfred Zens
sehr zufrieden: „Die Strategie, eine Behandlungsoption nach der
anderen in Betrieb zu nehmen, hat sich als die richtige erwiesen. So
können wir unserem Anspruch gerecht werden, die Anlage stetig zu
optimieren und sie als Instrument für Medizin und Forschung auf
Spitzenniveau zu nutzen.“
Derzeit werden in zwei Bestrahlungsräumen etwa 25 Patientinnen und
Patienten täglich bestrahlt, insgesamt wurden bereits mehr als 5.360
Einzelbestrahlungen seit Beginn des klinischen Betriebs im Dezember
2016 durchgeführt.
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