Neustadt am Weg zur Tourismusstadt
WIENER NEUSTADT. Derzeit verzeichnet Wiener Neustadt etwas unter 100.000 Nächtigungen pro Jahr. Erklärtes Ziel der Gemeinde ist es, diese "magische" Grenze zu überschreiten. Das bedarf eines ganzen Bündels von Maßnahmen, so Franz Priribauer, aber zwei konkrete Ziele gibt es bereits. Beide sollten viele neue Gäste in die Allzeit Getreue bringen.
Das wäre erstens die Teilnahme an einem großen europäischen Tourismusprojekt, der "Via Habsburg". Gemeinsam mit dem Elsaß, Süddeutschland und der Innsbrucker Region arbeitet man derzeit an einem EU-zertifizierten Projekt, das Touristen auf den Spuren der Habsburger durch diese vier Regionen führen soll. Pirbauer: "Es gibt seit einem Jahr eine Arbeitsgruppe für diese Idee, die wir räumlich auf die Innenstadt fokussieren werden. Anfang Juli kommt der Präsident des Projektes nach Wiener Neustadt." Er wird sich dann wohl Militärakademie, Neukloster und Co. näher anschauen.
Identitätsstiftende Austellung
Das zweite Herzensprojekt des Stadtrats ist die Landesausstellung 2019, die er unbedingt nach Wiener Neustadt holen will. Hier wird derzeit nach einem passenden Thema gesucht, das nicht nur einen Bezug zur Stadt haben soll, sondern auch "identitätsstiftend für die Bevölkerung unserer Stadt sein soll." Denn: "Man kann als Tourismusstadt nur authentisch sein, wenn auch die Bevölkerung das spürt und lebt. Die Landesausstellung wäre ein Meilenstein auf dem Weg zur Tourismusdestination Wiener Neustadt."
Ebenfalls wichtig für mehr Gäste in der Stadt ist dem Stadtrat das künstlerische Schaffen. Er will die Stadt zu einem positiven Biotop für Künstler entwickeln, "da wir dieses Keativpotential dringend brauchen".
Das neue Hotel
Wer mehr Gäste nach Wiener Neustadt bringen will, braucht auch mehr Betten für sie. Deshalb soll das "Endlosthema" nun möglichst bald zu einem positiven Ergebnis kommen. Piribauer: "Im Hinblick auf "Via Habsburg" und Landesausstellung wollen wir ein Projekt entwickeln, das Investoren anspricht und bald umgesetzt werden kann. Der Standort Stadtpark ist hoch favorisiert, nicht zuletzt deshalb, weil wir auch die Kasematten in das Projekt mit einbeziehen wollen." Die Stadt habe mit dieser großen Anlage - immerhin 2.500 Quadratmeter Gewölbehallen - eine europaweit historisch wertvolle Attraktion, die viele reizvolle Nutzungsmöglichkeiten bietet.
Für das Hotel wird eine höhere Kategorie angestrebt, weil "wir im Drei-Sterne-Bereich sicher nicht den größten Druck haben".
Die bestehende Hotelstruktur konnte bisherige Touristenzahlen abdecken, "aber mit mehr Gästen brauchen wir auch mehr Betten". Nicht zuletzt auch deshalb, weil die Sparkasse den Sparkassensaal mustergültig renoviert habe und nun neue Marktsegmente - wie etwa Kongress-Tourismus - erschlossen werden sollen. Wofür es entsprechende Zimmer braucht.
Diskutieren Sie mit
Die Peripherie Wiener Neustadt lockt mit riesigen Einkaufs- und Fachmarktzentren. Vor der Tür gratis geparkt gibt es in den Einkaufseldorados alles, was das Shopperherz begehrt. Dafür herrscht in der Innenstadt Flaute. Die City wird zum Problemkind.
Die Bezirksblätter Wiener Neustadt laden daher zur Diskussion - bei Gulasch und einem Getränk - über die Probleme, Fehler, Lösungsansätze, Aktionen und kreieren Ideen für eine Attraktivierung der Innenstadt. Wo und Wann? Am 10. Juni um 18.00 Uhr im Gasthaus Weißes Rössl. Anmeldung unter wiener-neustadt@bezirksblaetter.at oder 02622/24710 erbeten.
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