Neustadts SPÖ-Chef Rainer Spenger
Offener Brief an die Bediensteten des Landesklinikums
WIENER NEUSTADT. Mit einem offenen Brief wendet sich Wiener Neustadts SPÖ-Vorsitzender Rainer Spenger an die Bediensteten im Krankenhaus:
Sehr geehrte Pflegerinnen und Pfleger! Geschätzte Ärztinnen und Ärzte!
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter!
Ihr Haus ist in den letzten Tagen in die Schlagzeilen gekommen. Und bevor wieder von irgendeiner politischen Seite Unwahrheiten verbreitet werden, um von eigenen Versäumnissen abzulenken, darf ich Ihnen aus ganzem Herzen danken. Danken für alles, was Sie in den letzten Jahren unter erschwerten Bedingungen geleistet haben. Danken für Ihr Engagement! Danken für Ihr Durchhaltevermögen!
Viele argumentieren, dass die Pandemie die derzeitige Lage herbeigeführt hat. Aber das ist unrichtig. COVID hat nur das Brennglas auf lange vorhandene Unzulänglichkeiten geworfen. Seit Jahren wird ein Sparkurs gefahren, der eine personelle Ausdünnung bei den Ärztinnen und im Pflegebereich mit sich brachte. Das Management ist aufgebläht. Die Strukturen und Entscheidungen sind intransparent. Und an der Basis, dort wo die Arbeit mit den Patientinnen passiert, fehlt es an allem. So traurig es klingt: Das Spital wird von den Verantwortlichen sehenden Auges gegen die Wand gefahren.
Seit Tagen melden sich Mitatbeiter:innen bei mir und berichten von teilweise inakzeptablen Zuständen. Und das Schlimmste daran: Sie trauen sich damit nicht an die Öffentlichkeit.
Warum? Weil sie Angst haben. Angst um ihren Job und um ihre Zukunft. Der Druck ist enorm, die Belastung gewaltig. Da frage ich mich schon, in welchem Land wir leben, wenn berechtigte Kritik nicht mehr angebracht werden darf. Aber keine Sorge: Ich werde mich nicht mundtot machen lassen, sondern möchte Ihre Stimme sein. Wenn Sie nicht reden können, dann mache ich das für Sie. Denn es geht hier um Menschen und um Menschenleben.
Es geht um die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung unserer Region.
JETZT sind die politisch und organisatorisch Verantwortlichen in der Pflicht. Und damit meine ich nicht die Führung vor Ort, den die ist meist selber nur Passagier. Gefordert sind die wirklichen Entscheidungsträger:innen. Und die sitzen im Landhaus in St. Pölten. Sie haben es soweit kommen lassen und müssen dringend die Dinge zum Besseren verändern anstatt die Situation zu beschönigen.
Der Zweite Vizebürgermeister
der Statutarstadt Wiener Neustadt
Rainer Spenger
- Was nötig ist und was das Landesklinikum Wiener Neustadt braucht:
- Mehr Personal in allen Bereichen
- Bessere Arbeitsbedingungen
- Respekt und Wertschätzung für die Mitarbeiter:innen
Ich wünsche Ihnen viel Kraft und stehe unter 0664/88957636 jederzeit bereit, wenn Sie Unterstützung benötigen.
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