Lichtenwörth - Nadelburg: Die Schornsteine im Winkelhaus, dem heutigen Nadelburgmuseum
Einblicke in den riesigen Dachboden des Museums

- hochgeladen von Robert Bachtrögl
In einem der ältesten Gebäude der Nadelburg, dem Winkelhaus ist heute das Nadelburgmuseum untergebracht. Am Dachboden, der normalerweise versperrt ist finden sich gigantische, gemauerte Kamine mit großen Metalltüren. Für Besucher ist dieser Bereich nicht zugänglich, für den Rauchfangkehrer ein kleines Abenteuer.
Die Rauchfänge im Winkelhaus nennt man weite Fänge oder werden auch „Schliefer“ genannt. Im Museumsgebäude findet man über den Dachbodenzugang gleich mehrere dieser Schliefbaren, das sind innen besteigbare Kamine. Die verschließbare Tür nennt man „Kehrtürchen“, in der Wohnung selbst findet sich das „Putztürchen“. Das Beschliefen (Besteigen) sowie Kehren, Patschokieren und kontrollierte Ausbrennen von Rauchfängen, um diese von Ruß zu befreien, sind Handwerkstechniken der Rauchfangkehrer, die bereits im 17. Jahrhundert zum Einsatz kamen – ein traditionelles Handwerk und immaterielles UNESCO-Kulturerbe.
„Ein Glück, wenn der Rauchfangkehrer kommt, er beseitigt Brandgefahr“, sagten die Menschen früher. Feuer bedeutete Wärme und letztendlich warmes Essen und warmes Wasser. Ein ungereinigter Rauchfang konnte das Wohlbefinden schnell verringern und auch die Gefahr eines Rauchfangfeuers galt es durch regelmäßige Reinigung zu verhindern.
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