AMA Gütesiegelbetrieb wird enttarnt
Massive Tierqual bei Lidl-Zulieferer
Der VGT Nö stand heute mit Transparent und einem Aktiven in einem Hühnerkostüm beim Lidl in Wr. Neustadt. Auf dem Transparent war ein Huhn zu sehen, das in seinen eigenen Exkrementen ausgestreckt lag und kaum mehr Federn auf der Brust hatte. Ein Bild, das dem VGT aus einem Hühnermaststall in der Steiermark zugespielt wurde, eines von vielen, das zeigte wie erschreckend teilnahmslos die sowieso schon leidenden Hühner behandelt wurden. Da sieht man z.B. wie der Traktor beim Verladen für den Schlachthof über die noch lebenden Hühner einfach hinwegfährt, ohne darauf zu achten. Und dennoch trug dieser Betrieb bis zur Aufdeckung das AMA-Gütesiegel, mit dem den Menschen suggeriert wird, dass besonders auf Tierwohl geachtet wird. In Wahrheit allerdings besagt es nichts weiter, als dass in dem zertifizierten Betrieb die gesetzlichen Mindeststandards eingehalten werden, d.h. überzüchtete Hühner werden auf engstem Raum zusammengepfercht in der Rekordzeit von 42 Tagen auf Schlachtreife getrimmt. Viele bleiben dabei auf der Strecke, weil sie entweder zu langsam wachsen oder unter ihrem eigenen Gewicht zusammenbrechen.
Lidl beteuert, dass er ein besonderes Auge auf seine Lieferanten hat. Dennoch war dieser Betrieb ein Zulieferbetrieb der Fa. Lidl. Nun könnte man von einem bedauernswerten Einzelfall sprechen, gäbe es nicht ähnliche Aufdeckungen aus Spanien, Italien und Deutschland. Gemeinsam ist all den Betrieben, dass sie die Fa. Lidl beliefern.
Deshalb stehen die Aktivist*innen des VGT vor einer Lidl Filiale, einen Tag vor Weihnachten, um die Konsument*innen auf das Leid der Hühner in der Mast in Österreich aufmerksam zu machen. Es ist Zeit, dass sie sich nicht länger Sand in die Augen streuen lassen von den Bildern in der Werbung, die gerne zeigt, wie gut es den Tieren geht. Nein, es geht ihnen nicht gut. Ganz im Gegenteil. Auf überschnelles Wachstum gezüchtet, sind sie extrem anfällig für Herz-Kreislauf-Krankheiten, plötzlichen Herztod, Infektionen, Verletzungen und Missbildungen. Hühner, die nicht mehr aufstehen können und gezwungen sind, in der mit Fäkalien getränkten Einstreu zu liegen. Sie können sich nicht mehr zu Futter und Wasser bewegen und erleiden schmerzhafte Entzündungen der Haut. Um ein möglichst schnelles Muskelwachstum zu erreichen, wird in Kauf genommen, dass unzählige Tiere noch während der Mast langsam und qualvoll sterben. Solange ein gewisser Prozentsatz die rund fünf Wochen bis zum Schlachttermin überlebt, rentiert sich die Aufzucht dieser Hühnerrassen trotz allem.
Wer dieses Tierleid beenden möchte, lässt die Finger von Fleisch und feiert Weihnachten vegan, denn nur dann verdient es den Titel Fest der Liebe.
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