Cobra feierte ihr 40. Bestandsjubiläum
Wiener Neustadt. Bericht von Ing. Uschi Treibenreif-Laferl.
Angefangen bei Geiselnahmen, Entführungen über Entschärfungshandlungen und Observationen bis hin zum Personenschutz für prominente Staatsgäste oder zum Schutz österreichischer Politiker und Diplomaten im Ausland reicht das Spektrum der Cobra. Insgesamt arbeiten bei der Direktion für Spezialeinheiten mehr als 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Beim „klassischen Interventionsteil der Cobra“ arbeiten davon gut 400 Männer und Frauen, wobei die Frauen bei der „klassischen Cobra“ numerisch im einstelligen Bereich angesiedelt sind. Bei den anderen Sparten der Direktion ist der Kolleginnenanteil natürlich viel höher. Eine Vielzahl von Großeinsätzen wurde von der Cobra in den letzten 40 Jahren durchgeführt, etwa die „Flick-Erpressung“, Geiselnahme in Graz Karlau, der Wilderer in Annaberg, der Einsatz bei der Fußballeuropameisterschaft 2008 und der Dreifachmord/-versuch in Stiwoll, um nur einige zu nennen.
Gründung - Übersiedelung
Ausschlaggebend für die die Gründung der Cobra am 1. April 1978 war eine Reihe von Anschlägen in den 70er-Jahren. Ganz neu war die Idee jedoch nicht. Die Vorläuferorganisation der Cobra – damals Gendarmeriebegleitkommando - wurde bereits im Jahr 1973 gegründet. Basierend auf einer Spezialtruppe, die nach einer Geiselnahme die Zugtransporte russischer jüdischer Emigranten von Hohenau an der March nach Schönau an der Triesting sicherten. Da sich die „Cobra“ immer mehr etablierte und immer zu Einsätzen mit Schusswaffengebrauch geholt wurde, war eine Vergrößerung der Einheit erforderlich und brachte eine Verlegung des Standortes am Staatsfeiertag, dem 26. Oktober 1992, vom beschaulichen Schloss in Schönau in die hochmoderne Ausbildungs- und Einsatzzentrale in Wiener Neustadt, mit sich. Waren es damals noch an die 180 Mannen, ist die Organisation mittlerweile auf 800 Mitarbeiter angewachsen. Handelte es sich früher um eine „Männerorganisation“, wurden nunmehr auch Damen – die Anzahl beläuft sich (noch) im einstelligen Bereich – in den Dienst gestellt.
Treibenreif der Chef
Das Einsatzkommando Cobra hat sich auch über die Grenzen entwickelt. Die Einheit ist mit sämtlichen Ländern der Europäischen Union unter dem Namen „ATLAS“ vernetzt. Direktor Bernhard Treibenreif wurde als Vorsitzender für die nächsten vier Jahre gewählt. Ziel ist es, die europäischen Polizei-Antiterroreinheiten für gemeinsame grenzüberschreitende Einsätze fit zu machen.
Die Cobra
Das Einsatzkommando Cobra umfasst 8 Stützpunkte (NÖ, Stm., K, OÖ, Slb., Tirol, Vorarlberg und Wien). Die Vorgabe war und ist, dass jeder Ort in Österreich innerhalb von circa einer Stunde von Spezialeinsatzkräften erreichbar sein muss.
Der Nickname „Cobra“ wurde mit 01.07.2002 zur offiziellen Dienststellenbezeichnung – nämlich „Einsatzkommando Cobra“.
Die Cobra wurde am 01. April 1978 mit Beschluss der Bundesregierung gegründet.
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