Proteste gegen drohendes MilRG-Aus
WIENER NEUSTADT. Der Rotstift des Verteidigungsministers Gerald Klug trifft auch Wiener Neustadt. Denn das Militärrealgymnasium an der Theresianischen Militärakademie in Wr. Neustadt schließt. Klug muss sparen und so steht auch das MilRg auf der Einsparungsliste. Nur mehr zwei Jahrgänge können die Matura absolvieren.
Nun regt sich aber Widerstand – von Lehrpersonal, Schüler, aber von Seiten der Politik. So macht sich Wiener Neustadts Bürgermeister Bernhard Müller für den Erhalt stark. „Ich werde dem Gemeinderat im Oktober vorschlagen, einen Beschluss herbeizuführen, mit dem der Betrieb des Militärrealgymnasiums an der Theresianischen Militärakademie noch für zumindest vier Jahre sichergestellt werden kann. Damit wäre jedenfalls gewährleistet, dass die derzeit 188 SchülerInnen ihre begonnene Ausbildung ordnungsgemäß abschließen könnten."
Konkret strebt Müller eine temporäre, gedeckelte Abgangsbedeckung an, die bis zum Jahr 2018 gelten soll. Sogar eine Protestnote hinterließ der Schulsprecher im Ministerkabinett.
Sogar eine eigene Facebook-Seite zur Rettung des Militärrealgymnasiums wurde bereits erstellt. Und das Echo ist enorm. Die 5.000er Marke war innerhalb weniger Tage geknackt. Hier geht aber - im Gegensatz zum Engagement des Stadtchefs - um den dauerhaften Erhalt des MilRG. "Es kann nicht geduldet sein, dass die Stadt in Wahrheit eine Schließung auf Raten fördert und finanziert. Es gibt nur eins, was auf Dauer teurer ist als Bildung, keine Bildung. Eine Schließung ob sofort oder auch auf Raten ist strickt abzulehnen. Das dass von der Stadtführung unterstützt wird, ist ein Armutszeugnis für eine Stadt die als Schulstadt bekannt ist und militärisch auf eine lange Tradition zurückblicken kann", ärgert sich Verkehrsstadtrat Michael Schnedlitz (FPÖ), einer der Initiatoren der facebook-Seite.
Das Gymnasium wurde 1959 gegründet, um Chargen und Unteroffizieren berufsbegleitend die Matura – eventuell sogar eine Offizierslaufbahn zu ermöglichen. Danach wurde daraus ein vollwertiges Oberstufeninternat. Aus dem schon viele erfolgreiche Sportler oder Spitzenbeamte und natürlich zahlreiche Spitzenoffiziere hervorgegangen sind. 738 ehemalige Schüler haben eine Berufsoffizierslaufbahn eingeschlagen.
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