Reh & Co. werden zur Gefahr
Im Herbst steigt die Zahl der Wildunfälle auf den Straßen. 2015 zählte man 470 Wildunfälle im Bezirk.
WIENER NEUSTADT/BEZIRK. Schlechte Sicht, glitschige Straßen, verstärkter Wildwechsel. Im Herbst steigt das Risiko eines Unfalls mit Reh, Wildschwein und Co. stark an. Gefährlich wird es vor allem in der Dämmerung, denn da sind die Tiere besonders aktiv.
Und genau das kostet ihnen in vielen Fällen das Leben. Immerhin zählte man allein in Stadt und Bezirk Wiener Neustadt in den vergangenen 10 Jahren 7.909 tote Rehe. Dazu starben 3.583 Feldhasen auf den Straßen in Stadt und Bezirk.
"Rehe und Hasen werden am öftesten totgefahren, wobei viele Autofahrer einen Hasen gar nicht bemerken", berichtet Bezirksjägermeister Werner Spinka.
Besonders viele Wildunfälle verzeichnet die Polizei in der Buckligen Welt. "Gerade die Bucklige Welt ist hier ein Hotspot. Doch prinzipell ist die Gefahr für Wildwechsel in ländlichen Gebieten deutlich größer", informiert Bezirkspolizeikommandant Gerhard Reitzl.
Daher: Insbesondere in Wald- und Wiesengebieten sollte die Geschwindigkeit rechtzeitig reduziert werden. "Wild benützt in aller Regel dieselben Pfade und wechselt die Straße an denselben Stellen. Diese Stellen sind den meisten Straßenbenützern durchaus bekannt. In diesen Bereichen das Tempo reduzieren und besondere Sorgfalt walten lassen. Sieht man dann Wild am Straßenrand, auf jeden Fall die Geschwindigkeit reduzieren und bei Dunkelheit von Fernlicht auf Abblendlicht schalten", rät Reitzl.
Ist es dann doch passiert, gilt es sofort, die nächste Polizeiinspektion zu verständigen. Dann kommt der Jäger ins Spiel. Spinka: „Der Jäger tötet das verletzte Tier und entsorgt es anschließend.“
Damit es gar nicht soweit kommt, hat das Land, die BOKU und der Landesjägerverband das Projekt "Verkehrsfallwild" gestartet. "Dabei wird mit Wildreflektoren am Straßenrand und teilweise auch mit akustischen Signale das Wild vor der Straße ferngehalten", erklärt Spinka.
Mit dabei sind 260 Reviere in ganz Niederösterreich. Unter anderem kann man auch bei Pernitz die Wildreflektoren am Straßenrand finden. Spinka: "Seit Beginn des Projektes hat sich das Fallwild in Niederösterreich um 70 Prozent reduziert."
Zur Sache
Wildunfälle im Bezirk
2015: 470
2014: 420
2013: 430
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