Rettung in der Region
Hilfe für den Salamander

Die Tiere werden in den Biosphärenpark gesetzt. | Foto: Andreas Gießwein
16Bilder
  • Die Tiere werden in den Biosphärenpark gesetzt.
  • Foto: Andreas Gießwein
  • hochgeladen von Sebastian Puchinger

Der Salamander ist alles andere als unauffällig, nein, nicht die Bahn auf den Schneeberg, das Tier, der Feuersalamander, Höhlentier des Jahres 2023, den die Wissenschaft „Salamandra salamandra“ nennt, was nach Beschwörungsformel klingt. Es geht ihm nicht besonders gut in freier Natur, er braucht Hilfe. Wenn dann auch noch ein Traktor über ihn drüberfährt, braucht er erst recht Hilfe. Diese soll er nun bekommen.

ST. PÖLTEN/LAND. Am 13. November 2022 kommt es auf der Straße vor dem Anwesen der Familie Stifter in Brand-Laaben bei Neulengbach zu einem folgenschweren Unfall mit einem Traktor. Das Opfer ist ein trächtiges Feuersalamander-Weibchen.
Die Stifter sind mit Herz und Seele Tierschützer, sie umgeben sich mit allerlei Geflügel, Schafen, Esel und belassen den Garten weitgehend natürlich, so bieten sie Lebensraum für manches Wildtier wie den Feuersalamander. Wer dächte bei Stifter nicht an den Dichter des „Nachsommer“, das Sanfte Gesetz, die Harmonie von Natur und Mensch. „Durch rasches beherztes Eingreifen“, heißt das im Presse-Jargon, haben sie nicht erst einem Feuersalamander das Leben gerettet. Diesmal ist die Lage etwas komplizierter. Das trächtige Tier, es dürfte im Stifter-Garten gelebt haben, erleidet vermeintlich eine Frühgeburt, drei sehr kleine Lurche werden vorsichtig von der Straße mit einem Blatt Papier geborgen, bei weiteren Jungtieren leisten sie Geburtshilfe. Dann geht es mit der verunglückten Mutter samt Nachwuchs ins nahe Gföhls zur Wildtierpflegestation von Karin Brunner. Diese stellt ein gebrochenes Rückgrat und zehn tote Larven fest, bringt noch weitere 31 gesunde zur Welt und erlöst das nicht mehr zu rettende Feuersalamander-Weibchen.

Das Unfallopfer, die Reifenabdrücke sind deutlich zu sehen. | Foto: Privat
  • Das Unfallopfer, die Reifenabdrücke sind deutlich zu sehen.
  • Foto: Privat
  • hochgeladen von Sebastian Puchinger

Pflege im Museum

Über den Umweg der Wildtierpflegestation gelangen die 31 überlebenden Tiere ins Haus für Natur im Museum Niederösterreich. Hier im Zoo (dem ältesten nach EU-Richtlinie in Österreich) nehmen sich Tierpfleger und Tierpflegerinnen der Schützlinge an. Der Salamander-Nachwuchs ist ungewöhnlich klein, das deutet auf Frühgeburt hin, sie wachsen auch etwas langsamer als ihre Artgenossen. Pfleglinge, steht im Gesetz, sind wieder der Natur zurückzugegeben. So weit ist es noch nicht, erst müssen die zu früh geborenen Tiere durchgebracht werden. Da kommt Lukas Haselberger ins Spiel, Praktikant als Tierpfleger. Ihm obliegt es, die einzeln untergebrachten Lurch-Larven stets im Blick zu haben, mit Insekten zu füttern und mit sauberem Wasser zu versorgen. Die Einzelhaltung dient einerseits der Kontrolle, andererseits der Verhinderung von Kannibalismus, eine Nahrungsform, die im Tierreich weit verbreitet ist.

Die Feuersalamanderlarven in ihren Aufzuchtsbehältern im Museum.
 | Foto: Julia Trimmel, Monika Schaar-Willomitzer
  • Die Feuersalamanderlarven in ihren Aufzuchtsbehältern im Museum.
  • Foto: Julia Trimmel, Monika Schaar-Willomitzer
  • hochgeladen von Sebastian Puchinger

Ab in den Biosphärenpark

Neunzehn Exemplare haben es geschafft, sie werden schließlich im Juli ihren Weg in die Natur antreten, die Fachleute sprechen von „Auswildern“. Die Tiere hätten es in der Wahl des Lebensraums nicht besser treffen können. Gemeinsam mit der Naturschutzbehörde hat man den Biosphärenpark Wienerwald als Unterkunft ausgewählt, dort den besten Platz gesucht, gefunden und bei bestem Feuersalamander-Wetter, heftigem Regen, ausgewildert. Ein kleiner Beitrag zu Artenschutz und Arterhaltung mit vereinten Kräften. Wenn Sie in den nächsten Jahren bei einem Spaziergang im Wienerwald einem Feuersalamander begegnen, wer weiß, vielleicht ist es einer von diesen.

Auswilderung im Biosphärenpark. | Foto: Claudia Brückler

Es lohnt sich auch der Besuch im Haus für Natur, wo man sie im Aquaterrarium beobachten kann.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

4:34

Fische sind Glückskinder des Monats
Horoskop – das sagen die Sterne im Mai

Wir sind angekommen, im Wonnemonat Mai. Ob es für die zwölf Sternzeichen wirklich romantisch wird, das wissen Astrologe Wilfried Weilandt und Astroshow-Moderatorin Sandra Schütz. Und diesmal mit dabei: Violinistin Barbara Helfgott. ÖSTERREICH. Auf den Mai freuen dürfen sich alle Fische, die zählen nämlich – mit 100 Prozent in sämtlichen Bereichen – zu den Glückskinder des Monats. Ein wenig mehr Geduld müssen hingegen die Krebse haben. Die sind zwar die Pechvogerl des Monats Mai, haben es im...

Hier findest du die billigsten Tankstellen in Niederösterreich.
4

Benzin- und Dieselpreise
Die billigsten Tankstellen in Niederösterreich

Hier erfährst du täglich, wo die billigsten Tankstellen in Niederösterreich sind, wie man günstig tankt und auch, wie man am Besten Sprit sparen kann. NÖ. In ganz Österreich ist es am günstigsten Vormittags zu tanken, da die Tankstellen nur einmal täglich, um 12 Uhr, die Spritpreise erhöhen dürfen. Preissenkungen sind jedoch jederzeit und in unbegrenztem Ausmaß möglich. Wir aktualisieren die Liste der günstigsten Tankstellen in Niederösterreich täglich mit den aktuell gültigen Preisen. Die...

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Niederösterreich auf MeinBezirk.at/Niederösterreich

Neuigkeiten aus Niederösterreich als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Bezirksblätter auf Facebook: MeinBezirk.at/Niederösterreich

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Niederösterreich und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.