Gesundheit, Salutogenese, Prävention, Faktoren der Präventivmedizin
Salutogenese – physisch und psychisch gesund bleiben
Zurzeit regiert die Pathogenese unseren Alltag. Wir hören ständig, welche Maßnahmen zu befolgen sind, wie ein krankmachendes Virus welche Symptome auslöst und wir dann krank werden. Die Salutogenese hingegen nimmt keinen großen Platz in aktuellen Diskussionen ein. Dabei wäre es an der Zeit Menschen mit gesundheitserhaltenden Maßnahmen, bevor Krankheit entsteht, zu beglücken.
Bei dem überbordenden Angebot an Informationen im Internet, Literatur und neuen Medien ist es schwer sich einen Überblick zu schaffen. Doch ist es sehr wichtig sich zu informieren: Wissen aneignen, Dinge durchschauen und Ideen sammeln sind wichtige Schritte, bevor wir uns frei entscheiden.
Verfechter der präventiven Medizin wissen um die einfachen und doch so durchschlagenden Erfolge von gesunden Menschen, die sich im Wesentlichen an einfache Regeln halten: Frische Luft (ohne zu atmen sterben wir recht schnell), gutes Wasser (auch ohne diese lebenserhaltende Substanz können wir nicht lange am Leben bleiben), vollwertiges Essen (damit ist regionale, frische, zum Großteil vegetarische Kost gemeint), ausreichend Bewegung und nährende soziale Kontakte.
Wenn wir den Durchschnittsbürger heranziehen, sieht es bereits mit der Umsetzung dieser einfachen Regeln nicht sehr gut aus:
- Frische Luft: durchschnittlich verbringen wir 90% unserer Zeit in geschlossenen Räumen
- Gutes Wasser: ca. die Hälfte der Bevölkerung trinkt regelmäßig gesüßte Getränke; ideal wären ca. 30 ml Wasser pro Kilo Körpergewicht
- Vollwertiges Essen: Österreicher und Österreicherin essen ca. 95 Kilo Fleisch pro Kopf und Jahr – fast doppelt so viel wie vor 70 Jahren
- Ausreichend Bewegung: durchschnittlich legt ein Büroangestellter 800-1000 Meter am Tag zurück (unser Körper ist so konzipiert, dass er täglich ca. 15-20 km Wegstrecke zurücklegen kann)
- Gesunde soziale Kontakte: unsere Beziehungswelt verändert sich mit zunehmendem Alter drastisch, so halbiert sich die Anzahl unserer bedeutenden Sozialbeziehungen ab ca. 65 Jahren und ab 85 Jahren haben wir durchschnittlich nur mehr ca. 5 wichtige soziale Beziehungen
Naja, da haben wir wohl noch Verbesserungsbedarf. Dass wir uns mit schlechter Ernährung und zu wenig Bewegung krank machen, ist inzwischen ziemlich jedem bewusst. Dennoch halten wir oft hartnäckig an unseren alten Gewohnheiten fest. Auch halten wir hartnäckig an unserem Gesundheitssystem (wobei zu überlegen ist, ob es diesen Namen verdient) fest, das eigentlich auf Reparatur ausgerichtet ist, also eingreift, wenn die Gesundheit des Menschen bereits erheblichen Schaden genommen hat. Und das wohl wichtigste Argument dafür, dass es ein neues System braucht, ist, dass der Mensch und sein Körper keine Maschine ist. Wir vernachlässigen in unserer Medizin die Seele und Psyche des Menschen dermaßen, dass es schon fahrlässig ist. Emotionen und ihre Auswirkungen werden in unserem Gesundheitssystem negiert; wir greifen oft viel zu invasiv in das fragile Zusammenspiel des menschlichen Wesens ein und vergessen auf unsere natürliche Kraft.
Denn eines ist sicher: Vorbeugen ist besser als heilen (zu müssen) und heilen tut sich der Mensch immer noch selbst.
Selig die Frieden stiften!
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