Gemeinden wollen Raser wieder blitzen
Einige Ortschefs in Niederösterreich fordern, wieder selbst Jagd auf Raser machen zu dürfen.
REGION WIENERWALD (mhI. Seit 2008 dürfen Gemeinden keine Radarmessungen durch Privatfirmen durchführen lassen. Einige Bürgermeister wollen nun wieder Privatsheriffs losschicken. Gerade zu Schulbeginn sei die Sicherheit der Kinder durch Raser gefährdet. Die Bezirksblätter haben Bürgermeister im Wienerwald gefragt, wie sie zu den Kontrollen stehen.
Bewusstseinsbildung hat Vorrang
Für Neulengbachs Bürgermeister Franz Wohlmuth (ÖVP) sind private Geschwindigkeitsüberwacher kein Thema: "Wir versuchen besonders vor Schulbeginn Bewusstseinsbildung mit Tempomessanzeigen und in Zusammenarbeit mit der Polizei zu machen, werden aber ganz sicher keine privaten Firmen mit Radarmessungen beauftragen." Auch in Maria Anzbach stehen die Kosten privater Radargeräte für die Gemeinde in keiner Relation zum Nutzen der Aktion: "Wir stellen rund um die Schulen herum immer wieder Tempoanzeigen auf, damit die Leute langsamer fahren. Wir haben eine sehr gute Zusammenarbeit mit der Polizei, die einwandfrei funktioniert, sagt Bürgermeisterin Karin Winter (ÖVP).
Radargeräte zu teuer
Eichgrabens Bürgermeister Martin Michalitsch (ÖVP) ist bewusst, dass es gesetzliche Grundlagen für private Radarmessungen gibt. Gemeinden können – durchaus auch gemeinsam und über Kommunengrenzen hinweg – ein Verkehrssicherheitskonzept erstellen, in dem auch mögliche Standorte für die Überwachung definiert und begründet werden. Für Eichgraben sieht aber auch Michalitsch keine Notwendigkeit: "Die Kontrollen der Polizei sind bei uns ausreichend." In Altlengbach halten sich laut Bürgermeister Michael Göschelbauer (ÖVP) 90 Prozent der Bürger an die Tempolimits. "Wenn an bestimmten Stellen zu schnell gefahren wird, machen wir die Polizei darauf aufmerksam. Privatsherriffs stehen zur Zeit nicht zur Debatte."
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.