Lokales
Die Schwammerl sind im Kommen
Gerhard Scheiber ist vierzig Jahre bei der Bergwacht und kennt die Gewohnheiten der Pilzfreunde.
MAUTERNDORF (tef). Stichtag für das Sammeln von Pilzen ist in Kärnten laut Gesetzgeber der 15. Juni. Einmal mehr hat die Politik aber die Rechnung in diesem Jahr ohne die Natur, vor allem aber ohne die herrschenden Wetterverhältnisse gemacht. Ein Glück für die Schwammerl, aber Pech für die Pilzfreunde.
Regen notwendig
Genügend Feuchtigkeit ist nämlich die wichtigste Voraussetzung, dass die Schwammerl, darunter auch die im Lavanttal beliebtesten Speisepilze wie die Eierschwammerl, die Herrenpilze oder der Parasol, die begehrten und schmackhaften Fruchtkörper ausbilden können. Heuer war es bisher einfach zu trocken dazu. Dass die Wetterverhältnisse in den letzten Jahren durchaus günstiger waren, bestätigt auch Gerhard Scheiber (70) aus Mauterndorf bei Bad St. Leonhard.
Optimale Verhältnisse
"Einige der letzten Jahre waren mit den vielen Niederschlägen und den schwül-heißen Bedingungen ideal für das Wachstum der Pilze", sagt der ehemalige Polizist, der seit vierzig Jahren auch bei der Bergwacht aktiv ist. Als Leiter der Bergwacht-Einsatzgruppe für die Bezirke Wolfsberg und Völkermarkt beobachtet er auch sehr genau das Verhalten der Schwammerl-Sucher. "Das vor allem in Oberkärnten auftretende organisierte Sammeln konnten wir im Bezirk Wolfsberg eigentlich nicht feststellen. Nur ganz vereinzelt wurden uns solche Vorfälle in den letzten Jahrzehnten gemeldet", kennt Scheiber das Problem mehr oder weniger nur aus anderen Regionen.
Kaum Verstöße
Auch dass mittlerweile kaum einmal mehr als die erlaubten zwei Kilogramm pro Tag und Person gesammelt und die Tageszeiten für das Sammeln eingehalten werden, hat laut Gerhard Scheiber einen eindeutigen Grund. "Bis zur Einführung der gesetzlichen Beschränkungen Anfang der 2000er-Jahre war das Schwammerl-Suchen auch finanziell für viele durchaus interessant und es gab in fast jeder Ortschaft Sammelstellen. Das hat sich ab diesem Zeitpunkt aber radikal geändert. Kaum jemanden erwischen wir seither mit mehr als der erlaubten Menge".
ZUR PERSON:
Name: Gerhard Scheiber
Geburtstag: 31. März 1950
Beruf: pensionierter Polizist
Wohnort: Mauterndorf
Familienstand: verheiratet, zwei Söhne
Hobbys: Wandern, Motorrad fahren, Enkelkinder
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