Zwei Pferde starben auf der Saualpe binnen zwei Tagen
Nach dem Tod ihrer Friesen: Sonja Pietschnig-Dohr aus dem Lavanttal bittet um Hinweise aus der Bevölkerung.
petra.moerth@woche.at
SAUALPE. Im Sommer des Vorjahres erlebte Sonja Pietschnig-Dohr aus Theissenegg einen Albtraum: Binnen zwei Tagen starben ihre zwei Friesen. "Ich hielt meine zwei Pferde den Sommer über auf der Weide bei der Possegger Hütte meines Vaters auf der Saualpe", schildert Sonja Pietschnig-Dohr in der WOCHE.
Bange Minuten
Am 11. Juni 2017 fand ihr Vater, Friedrich Pietschnig, das erste Pferd, Dedmer, verendet vor. "Das Pferd lag direkt auf dem Zufahrtsweg innerhalb der Weide. Im Bereich um das Pferd waren deutliche Spuren eines Todeskampfes auf dem Boden zu erkennen", sagt die Lavanttalerin, die den Vorfall im Juli des Vorjahres bei der Polizei in Wolfsberg angezeigt hatte. Da das Pferd zu diesem Zeitpunkt bereits 24 Jahre alt war, ging Pietschnig-Dohr zunächst von einem natürlichen Tod aus. "Um dem zweiten Pferd den Anblick des toten Pferdes zu ersparen, ritt ich mit dem Tier, Luwe, direkt zu mir nach Hause nach Theissenegg. Dort stallte ich es gegen zirka 21 Uhr ein. Am darauffolgenden Tag gegen Mittag rief mich meine Freundin an, dass das Pferd Luwe im Freien niedergelegen ist", so Pietschnig-Dohr. Das Pferd stand nicht mehr auf.
"Ich fuhr daraufhin sofort nach Hause und rief den Tierarzt (*der Name des Tierarztes, der anonym bleiben will, ist der WOCHE bekannt; Anm. d. Red.) an. Dieser traf sogleich ein. Er verabreichte dem Pferd zuerst eine Beruhigungsspritze und untersuchte es genauer", heißt es im Polizeiprotokoll weiter. Dieser Lavanttaler Tierarzt hätte, so Pietschnig-Dohr, eine Vergiftung festgestellt – da die Schleimhäute gelb verfärbt waren. Er schläferte das Pferd vor Ort ein. "Beim zweiten Pferd, das zirka 13 Jahre alt war, ging ich nicht mehr von einer natürlichen Todesursache aus", sagt die Goldschmiedin, die die Tiere zur Obduktion freigab. Das der WOCHE vorliegende Ergebnis geht aufgrund der Veränderungen in den Lebern von einem toxischen Krankheitsgeschehen aus – ein weiterer Befund der Vetmed Uni Wien konnte allerdings keinen Nachweis von Giftpflanzen im Mageninhalt feststellen.
Sachdienliche Hinweise
Nach den kostspieligen Untersuchungen der vergangenen Monate – die Lavanttalerin ließ die Leber der Pferde auch noch an der Ludwig-Maximilians-Universität München untersuchen – bittet Sonja Pietschnig-Dohr die Lavanttaler Bevölkerung um sachdienliche Hinweise. "Da feststeht, dass beide Pferde vergiftet wurden, nehme ich nun an, dass die Tiere vielleicht durch einen unbekannten Täter vorsätzlich mit einem mir derzeit nicht bekannten Gift vergiftet wurden", geht sie nun sogar vom Schlimmsten aus. Durch den Tod der beiden Pferde entstand der Lavanttalerin ein Schaden von insgesamt rund 15.000 Euro. Vom schmerzlichen Verlust ihrer geliebten Pferde einmal ganz abgesehen.
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