Eisbaden liegt im Trend
Das ist nichts für Warmduscher
Immer mehr Menschen frönen dem Eisbaden. Zwei „coole“ Zwettler berichten über ihre Erfahrungen.
ZWETTL. Michael Loidl (27 Jahre) und Bernhard Blaich (35 Jahre) aus Zwettl sind schon erfahrene Eisbadende. Seit einigen Jahren nehmen sie im Winter ein bis drei Mal wöchentlich ein erfrischendes Kampbad. Dort hat man im Wasser auch Bodenkontakt. Bis zu minus zehn Grad Außentemperatur war da schon der Fall.
„Ich war in den letzten vier Jahren nur einmal krank“,
führt Michael dies auf das Eisbaden zurück. Und das Gefühl beim Herausgehen ist
„extrem leiwand“,
beschreibt er,
„deswegen mache ich das auch“,
so Michael. Auch andere positive Effekte stellten sich ein. Eisbaden soll Noradrenalin und Dopamin freisetzen und genauso bemerken die beiden dies.
„Man fühlt sich einfach gut, belebt, fitter, stressresistenter und glücklich“,
erzählen die „coolen“ Typen. Eine gewisse Kälteunempfindlichkeit im Winter konnten sie ebenso bemerken, genauso wie die Motivation, schwierigere Sachen leichter anzupacken.
Aufwärmen von Vorteil
Bevor die beiden ins eisige Wasser hüpfen, ist ein wenig Körpererwärmung angesagt. Meistens laufen oder radeln die beiden zum Bad, machen vorher noch Liegestützen. Mit einem aufgewärmten Körper ist die Überwindung nicht so groß. Ungefähr zwei Minuten verweilen die beiden im Wasser. Länger sollte es nicht dauern.
„Mein Rekord waren acht Minuten, da merkt aber schon, dass die Gelenke unbeweglich werden“,
hat Michael Erfahrung. Mit dem Kopf untertauchen ist auch nicht drinnen.
„Wir denken nicht zu lange nach, wenn man zögert, wird das nichts“,
sind sich die Zwei einig. Dafür verursacht die gesteigerte Durchblutung danach im Körper eine angenehme Wärme, die die jungen Männer als äußerst positiv empfinden.
Worauf man achten muss
Zuerst eines vorweg: Allein sollte man nicht Eis baden gehen, falls sich Probleme ergeben, muss jemand in der Nähe sein. Ein Eisbad kurbelt rasch Durchblutung und Kreislauf an, aber genau das stellt auch eine Hochleistungsarbeit für den Körper dar. Eine Kopfbedeckung ist von Vorteil, weil die meiste Wärme über den Kopf verloren geht. Lustige Erfahrungen gibt es ebenso.
„Einmal bin ich beim Herausgehen auf der Eisenstiege mit dem Fuß ´picken` geblieben und nicht weg gekommen“,
erzählt Loidl. Wenn es draußen ordentlich kalt ist, friert man mit der Feuchtigkeit leicht fest. Deshalb wären geschlossene Badeschuhe eine gute Idee. Anfangs ist das Hineingehen immer ein kleiner Schockmoment. Der Körper spannt sich an, man muss darauf achten, dass man den Atem ruhig hält, ein paar tief geführte Atemzüge nimmt.
Die beiden werden das jedenfalls weiterbetreiben, auch wenn nach einigen Jahren noch immer ein bisschen Überwindung dazugehört. Außer, es ist wie im letzten Winter der Kamp so zugefroren, sodass man nackt am Eis steht und selbst mit viel Hüpfen nicht hineinkommt.
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