Fulminantes Finale
Bewerbungsaktivitäten der Kleinregion ASTEG zur Niederösterreichischen Landesausstellung im Jahr 2017 sind vorerst abgeschlossen.
ECHSENBACH (kuli). Großartige Resonanz in der Bevölkerung fand die Abschlussveranstaltung des ASTEG-Vorstandes, der mutig den größten Saal eines Wirtshauses in der Kleinregion reserviert hatte. Gasthof-Wirt Josef Klang hatte am Abend des 13. Februar 2014 für 220 Personen bestuhlt, es kamen gut hundert mehr, womit die Erwartungen der Veranstalter deutlich überertroffen wurden. Kleinregionsmanager Josef Koppensteiner führte durch das Programm, welches mit der schier nicht enden wollenden Begrüßung besonders der Ehrengäste durch Echsenbachs Bürgermeister Josef Baireder begann und mit einer bebilderten Zusammenfassung der bisherigen Aktivitäten durch den „Projektleiter LA17“, Stadtrat Reinhard Waldhör, fortgesetzt wurde. In kurzen Statements zu Bedeutung und Vorteilen einer Landesausstellung in Allentsteig und Umgebung kamen dann Vertreter des Militärs (TÜPl-Kommandant Oberst Josef Fritz), der Wirtschaft (HARTL-HAUS-Chef Kommerzialrat Roland Suter) und der jüngeren Bevölkerung (Landjugend-Bezirksleiter Michael Scharf) zu Wort, ebenso der Göpfritzer Bürgermeister Franz Gressl, der die bewährte Kooperation der Anrainergemeinden mit dem TÜPl im Sinne der Arbeitsplatzerhaltung in den Vordergrund stellte. Gressl überreichte dann kulinarische Präsente an die genannten Gruppenvertreter.
Bis hierher war das alles nichts neues für die wirklich an der Sache interessierten Leute im Saal.
Regierungsrat Gerhard Siegl, Direktor des Militärischen Service-Zentrums 6 (ehemals Heeresbauverwaltung) präsentierte dann aber ein völlig neues Gesamtkonzept, welches nicht nur den Meierhof, sondern auch Teile des Allentsteiger Schlosses (Staatsbesitz) und den bereits als Museum genutzten, historischen Schüttkasten (Stadtbesitz) als mögliche Ausstellungslokale beinhaltet. Die umfassende Zusage des Bundesministeriums für Landesverteidigung wurde nämlich in der Zwischenzeit erwirkt. Somit können die drei im letzten Herbst determinierten Themenschwerpunkte „Jagd.Kultur.Genuss“, „Lust aufs Land“ und „Die Kunst der Diplomatie“ zwar separat, dennoch verbunden durch einen gemütlichen Rundweg nebeneinander präsentiert werden. Regionalberater Josef Wallenberger zeigte einen Entwurf der New Design University / St. Polten für eine Teilüberdachung des Innenhofs im Meierhof, die anstelle des bestehenden Unterstands installiert werden sollte. Die Konstruktion besteht lediglich aus einer Glaswand und einem Dach mit Anschluss an die bestehenden Gemäuer. Dadurch wird eine großzügige, lichte Ausstellungsfläche geschaffen, die durch segmentales Beiseiteschieben der Glaswand auch nur teiloffen überdacht sein kann.
Das war nun wirklich etwas neues, was von den Anwesenden mit viel Applaus honoriert wurde.
Die für das Land Niederösterreich ungemein wichtige Nachnutzung ist unkompliziert und ohne Folgekosten, denn in den bestehenden Gebäuden bzw. Räumlichkeiten wird nach der LA dasselbe verrichtet werden wie davor. Die neue Halle kann für sportliche Aktivitäten (z.B. als NÖ.Jagd.Sport.Zentrum) und größere Veranstaltungen genutzt werden, und zwar aufgrund eines Vertrages zwischen dem Militär und der Kleinregion ASTEG finanziell selbsttragend. Mithin entstünden nur einmalige Kosten für die Hallenkonstruktion und kleinere Adaptionsarbeiten, die mit 5 Mio. Euro in Relation zu anderen Landesausstellungen bzw. LA-Konzepten äußerst gering sind.
Als der ASTEG-Obmann und Schwarzenauer Bürgermeister Karl Elsigan im Beisein seiner Amtskollegen, zweier Abgeordneter zum Nationalrat (Martina Diesner-Wais und Werner Groiß), Oberst Josef Fritz und des Landtagsabgeordneten Franz Mold die Bewerbungsmappe samt „Schlüssel zum Erfolg“ an den Leiter des Projektmanagements „Landesausstellungen“, Guido Wirth, übergab, war dieser sichtlich beeindruckt. „Ihr habt eure Hausaufgaben sehr gut erledigt und bringt mich in gewisse Verlegenheit, denn es gibt ja noch andere starke Konkurrenten“, so Wirth, dem besonders „das schlüssige Gesamtkonzept, sogar mit wirklich passenden Themenvorschlägen“ schwer imponierte. Karl Elsigan meinte darauf jovial: „Wir haben euch praktisch alle Arbeit abgenommen. Ihr braucht nur noch ‚ja’ zu uns sagen!“. Franz Mold und Werner Groiß versprachen ebenfalls, alle in ihrer Macht stehende Mittel für eine Entscheidung zugunsten der „Kleinregion, die das wahre Herz des Waldviertels ist,“ einzusetzen. Zur Unterstreichung seiner lauteren Absicht streifte sich Groiß coram publico ein ASTEG-Leiberl über.
Es folgten viele Danksagungen an die Proponenten der Bewerbung, angefangen beim Ideengeber Vizebürgermeister (Göpfritz) Dir. Werner Scheidl über die rührige Regionalbetreuerin Barbara Ziegler, die Arbeitsgruppenleiter Herbert Stadlmann und Franz Döller, Projektleiter Reinhard Waldhör, Organisationsgenie Oberstleutnant Julius Schlapschy und last not least bis zur Landjugend der Sprengel Allentsteig, Echsenbach, Göpfritz und Großhaselbach, die u.a. bei der Messe „Waldviertelpur“ in Wien kräftig die Werbetrommel gerührt hatte. Allentsteigs Bürgermeister Andreas Kramer dankte seinen Amtskollegen und allen Gemeindevertretern für die „großartige Unterstützung unserer Stadtgemeinde“, insbesondere dem ASTEG-Obmann Karl Elsigan. Jener löste später noch ein Versprechen ein, indem er Straßenmeisterei-Chef Franz Edinger für die Rekord-Sammlung von über 500 Unterstützungserklärungen den ausgelobten Kasten Bier aushändigte.
Für die bestens auflockernde Musik sorgte übrigens ein fünfköpfiges Bläserensemble der Militärmusik Niederösterreich mit Stücken von Bach bis Ragtime, nicht zu vergessen die Landeshymne, die bisher wohl selten so laut mitgesungen im Klangschen Festsaal zu hören war.
Zum Abschluss servierte Josef Klang mit seinem Team köstliches Hirschragout mit Waldviertler Knödeln, wozu alle Gäste vom ASTEG-Vorstand eingeladen waren.
Nun bleibt den gut 6.500 Einwohnern der Kleinregion am Truppenübungsplatz Allentsteig nichts weiter übrig als abzuwarten, ob sich die Landesausstellungsverantwortlichen für die ASTEG oder für einen der anderen beiden Bewerber (Gmünd und Pöggstall) entscheidet. In jedem Fall hat sich die regionale Idendität in den ASTEG-Gemeinden und beim TÜPl-Kommando durch die bisherigen LA17-Aktivitäten bereits deutlich entwickelt. Und das ist gut so.
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