Allentsteig
50.000 Bäume: Große Aufforstung am Truppenübungsplatz

Andreas Schöller mit Lehrling David Auer bei der Aufforstung. | Foto: TÜPl Allentsteig
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  • Andreas Schöller mit Lehrling David Auer bei der Aufforstung.
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Neue Waldbrandprävention und großes Naturraummanagement am Truppenübungsplatz Allentsteig

ALLENTSTEIG. Auf rund 8.000 Hektar des Truppenübungsplatzes (TÜPl) ist mit Blindgänger zur rechnen. In manchen Gebieten des TÜPl sind auch Sprenggranaten anzutreffen. Arbeitsmaschinen wie Traktore lassen sich nicht gegen die Gefahr dieser Granaten schützen. Daher wird zur Herstellung von Brandschutzstreifen in diesen Bereichen auf einen Minenräumer zurückgegriffen. Diese Maschine wird aus einem splittergeschützten Fahrzeug ferngesteuert und somit können in diesen hoch gefährlichen Gebieten Brandschutzstreifen hergestellt und gepflegt werden. 
Brandschutzstreifen sind zumindest 20 Meter breit und unterteilen den gesamten TÜPl in Brandabschnitte. Diese werden zu einem zum geplanten Abbrennen von Flächen im Rahmen von Brandschutzübungen gebraucht und zum anderen um wilde Feuer entsprechend abfangen zu können.

Aufforstung von Brandflächen

Damit die militärischen Funktionen der Wälder nach der Borkenkäferkalamität und dem Brand so schnell wie möglich herstellt werden können, wird neben der Naturverjüngung auch gezielt Laubholz auf die Flächen eingebracht. Um die Wälder dabei auf die zu erwartende Klimaänderungen fit zu machen, setzt das Bundesheer vor allem auf Laubholz. Jedoch ist aus militärischen Zwecken wie Lärmschutz auch ein gewisser Nadelholzanteil notwendig.
Im Herbst 2022 werden am TÜPl rund 50.000 Jungbäume gepflanzt. Dabei wird eine Fläche von rund 60 Hektar wieder aufgeforstet, wobei folgende Baumarten angesetzt werden: Traubeneiche, Stieleiche, Linde, Vogelkirsche, Baumhasel, Rotbuche, Bergahorn, Hainbuche, Schwarznuss, Kiefer und Lärche. Bei der Auswahl der Baumarten wurden gezielt Arten gewählt, die in der nächst tieferen Wuchsgebiet vorkommen. Im konkreten Fall ist dies das Pannonische Tief- und Hügelland.
Damit ein möglicher Vollbrand von Wald in Zukunft vor einem Brandschutzstreifen auf den Boden wieder zurückgebracht werden kann, werden Waldbrandriegel gepflanzt. Dabei handelt es sich um Waldstreifen mit einer Tiefe von 50-100 Meter, welche ausschließlich mit Laubholz in sehr engem Verband gepflanzt werden.
Da die Aufforstung im blindgängergefährteten Raum stattfinden, muss jedes Pflanzloch durch einen Kampfmittelbeseitiger mit einem Minensuchgerät abgesucht werden. Die Stellen werden dann mit einem Spray markiert und dort kann der neue Baum gepflanzt werden.

Wissenschaftliches Projekt für Waldbrände

Da es derzeit kein auf die Vegetation Österreichs abgestimmtes Waldbrandmodell gibt, hat die Universität für Bodenkultur in Kooperation mit der Technischen Universität Wien, dem Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft, dem NÖ Feuerwehr- und Sicherheitszentrum sowie dem TÜPl ein gemeinsames Forschungsprojekt ins Leben gerufen. Der TÜPl ist bei der Durchführung von Brandversuchen im Felde beteiligt, da im Rahmen der Brandprävention und der Pflege des Offenlandes gezielt Flächen am TÜPl im Zuge von Brandschutzübungen gezielt abgebrannt werden. Studenten der BOKU erheben auf ausgewählten Flächen derzeit die Vegetationsdaten, damit bei den durchgeführten Brandübungen das genaue Verhalten des Feuers wissenschaftlich beobachtet und beschrieben werden kann. Nach Auswertung dieser Ergebnisse, soll es möglich sein, mit Hilfe von Vegetationsdaten und Geländemodellen eine exaktere Prognose der Waldbrandgefahr abzugeben und das Brandverhalten zu simulieren. Die Vegetationsdaten werden dabei durch Luft- und Satellitenbilder erhoben und das Geländemodell mit Hilfe von Laserscans von ganz Österreich.

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