Bürgerliste vs. Gemeinde
Zwist um Kanalgebühren in Groß Gerungs
Mit Jahresanfang wurden in der Gemeinde Groß Gerungs die Kanalgebühren vereinheitlicht. Das schmeckt nicht jedem - vor allem der Bürgerliste GERMS nicht.
GROSSGERUNGS. Im Groß Gerungser Gemeinderat wurde 2023 eine Vereinheitlichung aller Gebührengebiete beschlossen. Sprich - für alle, die an die acht verschiedenen Kanalanlagen angeschlossen sind, sind die gleichen Abgaben fällig. „Das ist unserer Meinung nach fair“, so Bürgermeister Christian Laister (ÖVP). Die Vereinheitlichung sei notwendig gewesen, die Anlagen seien sonst aufgrund der hohen Kosten nicht mehr finanzierbar gewesen. Laut dem Rechnungsabschluss 2023 schrieb man mit den Anlagen rote Zahlen - das Land Niederösterreich habe eine Erhöhung laut Gemeinde schon länger empfohlen.
Bürgerliste geht gegen Gebühren vor
Für die Bürgerliste GERMS unter Markus Kienast ist die Gebührenerhöhung „exorbitant“. Man geht nun auch mittels Berufungen dagegen vor. In einer Aussendung berichtet die Liste auch über einen Erfolg: Einem Ehepaar aus Oberkirchen ist 2.000 Euro an Jahresgebühren für einen Zwei-Personen-Haushalt verrechnet worden. Nach der Berufung seien es jetzt nur noch 700 Euro. Für Haushalte mit über 700 Quadratmetern Berechnungsfläche gibt es nämlich eine Härtefallregelung, die zur Anwendung gebracht wurde.
„Wegen den hohen Gebühren haben wir ja schon früher einmal bei der Gemeinde vorgesprochen. Der zuständige von der Gemeinde hat uns damals gesagt, bei so einem großen Haus kann man weiter nichts machen. Nach der Kanalgebührenerhöhung von Jänner 2024 hat uns dann fast der Schlag getroffen”
, heißt es in der Aussendung vom betroffenen Ehepaar.
Besuch nicht vermerkt
Auf den Fall angesprochen, meint Bürgermeister Laister:
„Bei dem konkreten Fall handelt es sich um ein ehemaliges Gasthaus. Wir haben hier aber keine Veränderungsanzeige bekommen.“
Ebenso sei der Besuch bei der Gemeinde in keinem Akt vermerkt. Stadtamtsdirektor Andreas Fuchs fügt hinzu, dass dieser spezielle Fall „dumm gelaufen sei“, es aber auch eine Bringschuld seitens der Haushalte gäbe.
Regenwasser-Zuschlag
Zudem kritisiert die Liste GERMS in ihrer Aussendung, dass in Dörfern, wo bisher für die Einleitung von Regenwasser nichts verrechnet wurde, die Gemeinde einen zehnprozentigen Zuschlag vorschreibt. Kienast befürchtet, dass ab 2025 diese Praxis in den Dörfern generell zur Anwendung kommen könnte. Laut Bürgermeister stehen weitere Gebührenerhöhungen aber nicht im Raum. Bei dem Regenwasser-Zuschlag in den besagten Dörfern handele es sich maximal um Neuanschlüsse. Man wolle zum Versickern auf Eigengrund animieren.
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