(Fast) Alles neu macht der März
Vorstandswechsel beim Turnverein Schwarzenau.
SCHWARZENAU (kuli). Neben den positiven Berichten von Obfrau Margareta Newald und Kassier-Stv. Renate Kronstorfer sowie den üblichen Entlastungen stand bei der Vollversammlung am 30. März die Neuwahl des Vorstands im Mittelpunkt des Interesses. Ein Generationswechsel sollte vollzogen werden, wobei eigentlich an jemand jüngeren als Frau Newald gedacht war. Zwei Jahre dauerte die Suche, und nun wurde mit Alois Leidenfrost ein Pensionist zum Obmann gewählt, der dem Ausweis nach nicht unbedingt die jüngere Generation vertritt. Als Stellvertreter wurde Johann Fuchs gewählt, ebenfalls bereits in Pension. Beide sprühen aber vor Fantasie und Kreativität, so dass deren gefühltes Alter wesentlich geringer ausfällt. Und so war die Wahl für beide eine einstimmige Angelegenheit. Damit haben jetzt auch die Tratschereien und Gerüchte um den Exitus des Turnvereins erst mal ein Ende.
Als Kassier bzw. Stellvertreter wurden Hedwig Teubel und Renate Kronstorfer bestätigt. Als Schriftführer bzw. Stellvertreter sind Christine Leidenfrost und wie bisher Ernst Gary ernannt worden. Die Kassaprüfung übernehmen in Zukunft Anita Fuchs und Ulrich Küntzel. Der neue Beirat besteht aus Elfriede Gary, Sylvia Küntzel, Edith und Kurt Pigisch sowie Andrea Poppinger.
Rückzug von Langzeit-Funktionen
Margareta Newald und Edith Pigisch wurden nach 17 Jahren gemeinsamer Vorstandsvorsitzaktivität mit Blumen und donnerndem Applaus verabschiedet, nicht ohne vorher noch den teilweise mindestens ebenso lang agierenden, selbstlosen Vorturnerinnen Sylvia Küntzel, Elfriede Gary und Elfriede Anderst zu danken. Stellvertretend für den nicht anwesend sein könnenden Herren-Vorturner Dr. Lukas Wittmann nahm Kurt Pigisch das Anerkennungspräsent in Kuvertform entgegen.
Zur Zukunft des Märchenwandertages
Ein wichtiges Thema ist und wird sein, ob - und wenn ja wie - der jährliche Märchenwandertag des seit Oktober 1976 bestehenden Turnvereins wieder ausgetragen wird. Neo-Obmann Leidenfrost dazu: „Heuer wird das nicht mehr zu schaffen sein, für nächstes Jahr müssen wir uns zusammensetzen und Ideen austauschen. Schauen wir mal, was dabei herauskommt.“ Ideen für Reformen sind angeblich bereits vorhanden.
Der Märchenwandertag hat vier Jahrzehnte lang der Marktgemeinde Schwarzenau einen überregionalen Bekanntheitsgrad verliehen, tausende Wanderer angelockt, die Vereinskasse gefüllt und jedes Mal um die 50 Akteuren Blut, Schweiß und Tränen gekostet, vor allem den Obleuten und Verantwortlichen für die bis zu fünf Stationen entlang der alljährlich neu ausgesteckten Route.
Schwierige Tradition
Am Beispiel dieses fast schon Traditionsvereins zeigt sich, dass die zivilisierte Welt im Umbruch ist. Junge Leute zu Turnen bzw. kollektiver Fitness-Gymnastik zu animieren ist im Jahr 2017 eine schier unlösbare Aufgabe. Vielleicht liegt es daran, dass man beim Turnen nicht unbedingt ein Smartphone anzuwenden braucht…
Auffällig ist auch, dass unter den 13 Vorstandsmitgliedern 5 Ehepaare sind, die übrigen drei allein in Vereinsfunktion. Bis auf eine Ausnahme gehören alle der Generation 50+ an, die sich mit Turnen jung hält.
Vizebürgermeister als 100. Turnvereinsmitglied
Die erste Amtshandlung des neuen Obmanns Alois Leidenfrost war übrigens die Begrüßung des einhundertsten Vereinsmitglieds in persona Vizebürgermeister Leopold Aschauer, der als Gemeindevertreter zur Sitzung eingeladen war. „Der Turnverein ist so ziemlich der letzte Verein in Schwarzenau, bei dem ich noch kein Mitglied bin, also nehmt’s mich auf!“, scherzte Aschauer, der unter großem Beifall der ungefähr fünfzig anwesenden Vereinsmitglieder warm empfangen wurde.
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