Bezirk Zwettl schrumpft
Lebensqualität lässt Einwohner bleiben
Abwanderungen aus dem Waldviertel betreffen sämtliche Bezirke. Auch im Bezirk Zwettl gehen die Zahlen kontinuierlich zurück.
BEZIRK ZWETTL. Mit den Vergleichswerten des Jahres 2024 zum Jahr 2014 (Quelle Statistik Austria) verzeichnen den größten „Aderlass“ in den letzten zehn Jahren die Stadtgemeinde Allentsteig mit 10,88 Prozent, die Marktgemeinde Schönbach mit minus 9,62 Prozent. Den größten Einwohnerzuwachs konnten die Marktgemeinden Schweiggers mit 3 Prozent und Echsenbach mit sogar 3,99 Prozent aufweisen. Gesamt ergibt das im Bezirk in den letzten zehn Jahren eine Abwanderung von 1.429 Einwohner. Der Rückgang an Geburten in den letzten Jahrzehnten gegenüber den Sterbefällen mag das seinige dazutun.
Gute Lage und Vereinsleben
„Unser großer Vorteil liegt meiner Meinung nach an der guten, zentralen Lage. Echsenbach verfügt über eine gute Verkehrsanbindung, die Bezirkshauptstädte des Waldviertels sind schnell erreicht“, äußert sich Echsenbachs Bürgermeister Josef Baireder zu den guten stabilen Einwohnerzahlen der Gemeinde. Aufgrund der großen Nachfragen nach neuem Bauland sind in Echsenbach in den letzten Jahren zahlreiche neue Wohnsiedlungen erschlossen und dadurch ansprechende Bauplätze geschaffen worden. Neben drei Kindergartengruppen gibt es ein aktives Vereinsleben. „Zahlreiche Vereine aus den unterschiedlichsten Bereichen sorgen dafür, dass einem bei uns nicht so schnell langweilig wird. Auf dem Weg zur ´familienfreundlichen Gemeinde` werden zurzeit wieder etliche neue Projekte für Groß und Klein beziehungsweise Alt und Jung auf Schiene gebracht. Seit circa zwei Jahren beteiligen wir uns an dem Projekt ´Community Nursing` und bieten damit eine Vorsorgemöglichkeit für unsere älteren Bewohner. Unser erklärtes Ziel ist es, dass sich alle Bürger wohlfühlen sollen und gerne hier leben“, so der Bürgermeister.
Arbeitsplätze wären vorhanden
Hauptgrund aus der Heimat wegzuziehen, ist vor allem die fehlende Arbeit, obwohl Betriebe in den letzten zwei Jahren händeringend qualifizierte Arbeitskräfte suchen. „Die Kooperation vom Wirtschaftsform Waldviertel, Interkomm Wohnen im Waldviertel & NÖ. Regional (Büro Waldviertel) hat das Ziel, Waldviertler Auspendlern und Zuzüglern auf die attraktiven offenen Stellen in den Waldviertler Betrieben aufmerksam zu machen. Ende Jänner 2024 waren 2.026 offene Stellen frei, die sofort zu besetzen sind“, berichtet Anja Böhm, Projektleiterin des Wirtschaftsforums Waldviertel.
„Wir sind viel auf Messen unterwegs, zu denen auch die Waldviertler Betriebe eingeladen werden, und betreiben Mundpropaganda. Ein Podcast & Blog mit Waldviertler Rückkehrern und Zuzüglern quer durch verschiedene Berufe und Branchen erscheint alle 14 Tage“, informiert Ernst Wurz, Projektleiter „Ticket ins Waldviertel“.
Für Rückkehrer gibt es aber auch gewichtige Gründe, wieder in die Heimat zurückzukehren. Das sind beispielsweise die Natur und eine gute Lebensqualität und auch die Kinderbetreuung sei am Land besser, weil mehr auf die Kinder eingegangen würde.
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