Landesgericht Krems
NS-Museum in Garage und Wohnhaus

- Schwurgericht wegen Wiederbetätigung.
- Foto: Kurt Berger
- hochgeladen von Kurt Berger
Ein dreifacher Familienvater aus dem Bezirk Zwettl musste sich am Landesgericht Krems vor einem Schwurgericht wegen nationalsozialistischer Wiederbetätigung und illegalem Waffenbesitz und Hehlerei verantworten.
BEZIRK ZWETTL. Die Staatsanwaltschaft warf dem dreifachen Familienvater vor, in seinem Haus und in sein
er Garage NS-Devotionalien ausgestellt und auch anderen Personen öffentlich zugängig gemacht zu haben. Auch soll der 33-Jährige Kriegsmaterial zu Hause gelagert haben. Auf Internet-Foren und bei Sammlerbörsen soll der Beschuldigte auch mit den NS-Devotionalien und Kriegsmaterial gehandelt haben.
Geschichtsinteresse
Der Angeklagte bekannte sich nicht schuldig. Sein Verteidiger sagte, sein Mandant habe aus rein geschichtlichem Interesse und Sammelleidenschaft gehandelt. Außerdem habe der 33-Jährige auch Museen und Filmproduktionen Ausstellungsstücke zur Verfügung gestellt. Man könne nicht aus reinen Fakten eine innere Gesinnung konstruieren, wie dies die Staatsanwaltschaft tue.
Mit Ideologie nichts am Hut
Der Beschuldigte selbst gab an, seit frühester Kindheit Interesse an dieser Epoche gezeigt zu haben. Er sammle jedoch auch Gegenstände aus anderen Zeitabschnitten. Er habe mit der Ideologie der Nazis nichts am Hut. Er räumte ein, nicht darauf geachtet zu haben, wer die Sammlung in der Garage gesehen habe. Das Zimmer im ersten Stock des Hauses, das ebenfalls voll mit NS-Gegenständen war, sei immer versperrt gewesen.
Stundenlange Beratung
Die Geschworenen sprachen den Beschuldigten nach stundenlanger intensiver Beratung vom Vorwurf der Wiederbetätigung nach dem Verbotsgesetz frei, verurteilten ihn jedoch wegen Verstoß gegen das Waffengesetz und Hehlerei zu sechs Monaten bedingter Haft verurteilt. Nicht rechtskräftig.



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