Ausgetanzt: Zwettl verliert HAK-Ball
Kein Saal, Schulfeste wandern ab, Revolution auf Facebook gestartet. Flucht nach Schrems.
SCHREMS/ZWETTL (bs). Unter dem Motto "paintBall" findet am Samstag, dem 20. April 2013 der diesjährige HAK-Ball statt. Jedoch geht dieses Event mit einem großen Unterschied gegenüber den Jahren zuvor über die Bühne. Der Veranstaltungsort befindet sich nicht mehr in Zwettl, sondern in Schrems. Damit reagieren die Veranstalter auf die nicht vorhandenen Räumlichkeiten in der Stadt Zwettl.
Nach dem HLW-Ball, welcher nun schon etliche Jahre in Schrems veranstaltet wird, verliert Zwettl somit einen weiteren Besuchermagnet.
Facebook-Diskussion
Mit der einfachen Frage "Warum ned in Zwettl?!" hat der User Fitzi Fitzgerald auf Facebook eine heiße Diskussion, vor allem unter den Jugendlichen, eröffnet. Der Tenor: Die wirtschaftlich Denkenden sehen, dass die umliegenden Zwettler Beislbetriebe die großen Verlierer von der Abwanderung nach Schrems sind. Diese Behauptung bestätigte Annabell Kuba von der gleichnamigen Bar auf Bezirksblätter-Nachfrage. Außerdem wurden auf Facebook mögliche Vor- und Nachteile eines Balls in der Gymnasium-Halle diskutiert.
Die Sporthalle soll, wie die lokale Politik bereits vor Monaten bekanntgab, erweitert und umgebaut werden. Zwettls Bürgermeister Herbert Prinz (ÖVP) dazu: "Die Gymnasium-Halle ist und bleibt vorrangig eine Sportstätte. Dennoch wird an den Möglichkeiten eines Ausbaus weiter gearbeitet. Wenn sich dann daraus Synergien nutzen lassen und die größeren Bälle in Zukunft in der Sporthalle veranstaltet werden könnten, wäre das natürlich auch in meinem Sinne", so Bürgermeister Prinz, der auch mit diversen Rücktrittsgerüchten aufräumte.
Schnabl appelliert an Politik
Der Direktor der Handelsakademie Zwettl, Manfred Schnabl, erklärte auf Bezirksblätter-Anfrage, dass der Schritt des Ortswechsels in gegenseitigem Einverständnis mit den Schülern und ihm selbst gefallen sei. "Ich kann nur an alle Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft appellieren, für eine entsprechende Lokalität zu sorgen", so Schnabl.
HAK-Schüler wollen Ballsaal für Nachfolgegenerationen
"Natürlich haben wir uns darüber Gedanken gemacht, ob es möglich wäre, unseren Schulball in Zwettl zu veranstalten. Unser Direktor hat versucht uns in Zwettl zu halten, musste aber dem Druck und den überzeugenden Argumenten der Schüler nachgeben", so der Schulsprecher der HAK Zwettl, Markus Hennebichler.
"Zwettl bietet einfach keine geeignete Balllocation. Im vorigen Jahr hat uns die Zwettler HTL-Klasse gezeigt, dass es möglich ist, in der Gym-Halle einen schönen und gelungenen Ball zu veranstalten. Diese Option kam für uns jedoch nicht infrage, da die Sporthalle für einen Ball von drei Abschlussklassen nicht genügend Platz bietet. Hinzuzufügen ist noch, dass von der engeren Auswahl, die wir hatten, Schrems die günstigste Variante ist", so Hennebichler weiter. "Wir Schüler würden uns wünschen, dass die Zwettler Gemeinde endlich reagiert, um einen geeigneten Ort zu finden, wo Bälle veranstaltet werden können, damit die Schüler, die uns nachfolgen, ihre Bälle in Zwettl abhalten können", so die Ball-Organisatoren.
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