Maßnahmen gegen Borkenkäfer in Niederösterreich

Der Borkenkäfer macht den Forstwirten dieses Jahr besonders zu schaffen. | Foto: Symbolfoto: pixabay
  • Der Borkenkäfer macht den Forstwirten dieses Jahr besonders zu schaffen.
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  • hochgeladen von Bernhard Schabauer

ZWETTL/NÖ. Mit schweren Zeiten sehen sich derzeit Niederösterreichs Waldbesitzer konfrontiert. Neben dem Eschentriebsterben kam nun bei der Fichte auch noch eine Borkenkäfer-Massenvermehrung hinzu. Schuld daran sind die geringen Niederschläge und die überdurchschnittlichen Temperaturen. Abhilfe soll in dieser Krisensituation ein vom Land NÖ geschnürtes Maßnahmen-Paket bringen. Basis dafür bildete ein Expertengespräch der Landwirtschaftskammer Niederösterreich mit Vertretern des Landes NÖ sowie der Säge-, Papier- und Plattenindustrie.

Hohe Schadholzmengen

Durch den starken Borkenkäfer-Befall sieht sich die heimische Forstwirtschaft gemeinsam mit den verarbeitenden Industrien mit sehr hohen Schadholzmengen konfrontiert. Mehr als 50 Prozent des heurigen Nadelholz-Einschlages sind von Borkenkäfern geschädigt, so die Experten. Das befallene Holz muss so schnell wie möglich, aus dem Wald entfernt werden, um keine weiteren Brutstätten für den Käfer zu bilden. Ertragseinbußen der Waldbesitzer und überfüllte Lagerplätze der Holzverarbeiter sind die Folge.

LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf hat daher mit Vertretern der Landwirtschaftskammer Niederösterreich, allen voran Hermann Schultes, sowie Partnern aus der Säge-, Papier- und Plattenindustrie ein Maßnahmenpaket vorgelegt. Für Landwirtschaftskammer Präsident Hermann Schultes keine Selbstverständlichkeit: „Die Bereitschaft zur Zusammenarbeit der gesamten Wertschöpfungskette beeindruckt mich. Es zeigt, dass nachhaltige Waldbewirtschaftung in dieser Krisensituation nur durch ein tatkräftiges Miteinander möglich ist. Die unbürokratische Unterstützung vom Land Niederösterreich, insbesondere von LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf und Landesrat Ludwig Schleritzko, ermöglicht es uns, das Schadausmaß einzugrenzen.“

LH-Stellvertreter Pernkopf: „Die Forstwirtschaft handelt rasch, um befallenes Schadholz aus dem Wald zu bringen. Und wir helfen rasch, um die Forstwirtschaft, die Bäuerinnen und Bauern zu unterstützen und um unsere Wälder zu schützen. Dabei setzen wir vor allem darauf, standortgerechte Mischwälder statt Monokulturen wiederaufzuforsten.“

Lagerung mit Abstand

Abschließend weisen Schultes und Pernkopf darauf hin, dass Schadholz in ausreichender Entfernung von Waldbeständen – mindestens 500 Meter – gelagert werden muss. Eine Trennung zwischen gesundem Holz und „Käferholz“ erleichtert die Klassifizierung und den Abtransport.

Zur Sache: Das Forst-Paket im Überblick

§ Trockenlager-Standorte wie nach dem Sturmereignis im Jahr 2007 (Kyril) werden aktiviert.

§ Das höchstzulässige Gesamtgewicht für Holztransporte wird von 44 auf 50 Tonnen erhöht, um einen rascheren Abtransport von Schadholz zu gewährleisten. Einzelgenehmigungen werden durch den NÖ Straßendienst bis 15. Oktober erteilt. Informationen unter Tel. 02742/9005-60292.

§ Fördermaßnahmen für Wiederherstellung gesunder Waldbestände werden erhöht. So wird die standortgerechte Wiederaufforstung für Mischwälder unterstützt. (60-80% der Kosten, werden über das LE-Programm der EU gefördert.) Auch Maßnahmen zur Borkenkäferbekämpfung, wie das Mulchen und das Entrinden, werden mit bis zu 80 Prozent der Kosten entschädigt (z.B. erhalten Betriebe für das Mulchen rund 1.000 Euro je ha). Insgesamt stehen für diese Maßnahmen zur Wiederherstellung gesunder Waldbestände in Niederösterreich 11 Mio. Euro aus dem Programm zur Ländlichen Entwicklung bis 2020 zur Verfügung.

§ Die Sägeindustrie arbeitet mit Sonderschichten, um die Übernahme des befallenen Holzes zu beschleunigen und Lagerkapazität frei zu bekommen.

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