"Tiere naturnah leben lassen"

<f>Franz Schrenk</f> mit seinen Turopolje-Freilandschweinen am Bio-Hof in Großreichenbach in der Gemeinde Schweiggers. | Foto: privat
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  • <f>Franz Schrenk</f> mit seinen Turopolje-Freilandschweinen am Bio-Hof in Großreichenbach in der Gemeinde Schweiggers.
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  • hochgeladen von Bernhard Schabauer

Am Bio-Hof Schrenk in Großreichenbach leben die Kühe, Schweine und Hühner wie im Paradies.
Wir haben mit Landwirt Franz Schrenk über die Beweggründe, einen solchen Bauernhof zu führen, seine Philosophie und Zukunftspläne gesprochen.
BEZIRKSBLÄTTER: Sie führen seit 1. Jänner 2018 gemeinsam mit Ihrer Frau Agnes einen Biohof in Großreichenbach. Wie ist es dazu gekommen?
FRANZ SCHRENK: "Die Landwirtschaft ist über Generationen gewachsen und ich durfte diese übernehmen. Für mich war jedoch schnell klar, dass es so wie bisher nicht mehr weitergehen kann und ich einen zeitgemäßen Bauernhof führen möchte. Meine Eltern haben bereits zum Zeitpunkt des EU-Beitritts von Österreich auf biologische Landwirtschaft umgestellt. Bis dato wurden Felder bewirtschaftet und von der Mutterkuhhaltung sowie dem Vertrieb von bäuerlichen Mehlspeisen gelebt."

Worauf legen Sie nun Ihr Hauptaugenmerk?
"Für mich war klar, dass, wenn ich den Bauernhof übernehme, ich dies im Vollerwerb machen möchte. Auch meine Frau Agnes war von Anfang an in den Betrieb miteingebunden und dementsprechend tragen wir beide diese Verantwortung.
Für uns war klar, dass wir uns breiter aufstellen möchten und haben daher den Betrieb nun auf drei Standbeine vergrößert. Neben der bereits zuvor vorhandenen Mutterkuhhaltung haben wir Legehennen und Turopolje-Schweine in unseren Betrieb aufgenommen."

Wie darf man sich die Tierhaltung und Ihre Philosophie vorstellen?
"Die Vorschriften, etwa was die Auslaufzonen und Stallgrößen betrifft, sind für mich nur das Mindestmaß. Ich halte meine Hühner auf der doppelten Fläche wie vorgeschrieben. Aktuell sind es 350 Hühner, die uns 300 Eier pro Tag legen. Für die reinrassigen Turopolje-Freilandschweine habe ich mich als Arche Austria Züchter nach einer persönlichen Überzeugungsphase im Jahr 2016/2017 entschieden."

Und wie werden die hofeigenen Erzeugnisse vertrieben?
"Wir haben mehrere Vertriebsschienen angezapft. Einerseits führen wir vor unserem Bio-Hof einen Hofladen, der rund um die Uhr auf Selbstbedienungsbasis geöffnet hat. Andererseits sind wir auch in diversen Supermärkten, etwa dem Lagerhaus in Schweiggers, dem Unimarkt und den Billa-Filialen in Zwettl vertreten. Auch verkauft unser befreundeter Biobäcker Mario Hölzl unsere Eier sehr erfolgreich in Krems. Zudem beliefere ich alle 14 Tage in Zwettl unsere Dauerkunden mit Eiern und anderen Erzeugnissen."

Warum bio und wie schlägt sich dieser Umstand im Preis nieder?
"Ich musste in der Vergangenheit feststellen, dass bio nicht gleich bio ist. Wir wollen die Tiere naturnah leben lassen und möchten den Konsumenten den Unterschied eines Schweines, welches über drei Monate gemästet wurde, mit jenem, das – wie bei uns – 14 Monate Lebenszeit verbringen darf, schmackhaft machen. Dass sich dies im Preis niederschlägt, erklärt sich von selbst. Viele unserer Kunden machen sich auch selbst ein Bild von der Tierhaltung direkt vor Ort und sehen, mit welchem Aufwand und welcher Tierliebe wir hier arbeiten. Der Preis ist danach meist nur noch zweitrangig."

Ich nehme an, genau das entspricht auch Ihrer persönlichen Philosophie?
„Ja, ich möchte mir die Freiheit nehmen und mit meinem Betrieb etwas Neues versuchen und zeigen, dass es auch anders geht. Ich denke, dass wir durch unsere drei kleinen Standbeine gut aufgestellt sind. Auch freut es mich, dass der ein oder andere Gastronomiebetrieb Interesse bekundet hat.“

Das heißt Sie sind mit dem Start in dieses Abenteuer auch wirtschaftlich zufrieden?
„Wir sind auf einem guten Weg und zufrieden. Die Trockenheit heuer im Sommer hat uns aber zu schaffen gemacht.“

Wo soll es den Bio-Hof Schrenk also in Zukunft hinführen?
"Meine Vision ist es, nicht mehr ein ganzes Tier dem Handel zu verkaufen, sondern unter dem Motto weniger ist mehr eine noch höhere Qualität zu erzeugen und die Kunden zufriedenzustellen. Außerdem möchte ich den Leuten, die heute oftmals ein anderes Verständnis von der Landwirtschaft haben, unseren Zugang näherbringen."

Bio-Hof Schrenk:
Eier aus mobiler Weidehaltung, Turopolje-Freilandschwein, Weidejungrind.
Großreichenbach 11
3931 Schweiggers
biohof.schrenk@gmx.at
0664/8232980
www.biohof-schrenk.at

&lt;f&gt;Franz Schrenk&lt;/f&gt; mit seinen Turopolje-Freilandschweinen am Bio-Hof in Großreichenbach in der Gemeinde Schweiggers. | Foto: privat
&lt;f&gt;Franz Schrenk&lt;/f&gt; mit seinen Turopolje-Freilandschweinen am Bio-Hof in Großreichenbach in der Gemeinde Schweiggers. | Foto: privat

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