Pflegefamilie gesucht

Jeannine (rechts) ist zwölf Jahre und sucht Pflegeeltern. Derzeit wird sie von Dr. Erika Hronicek aus Zwettl betreut. | Foto: privat
  • Jeannine (rechts) ist zwölf Jahre und sucht Pflegeeltern. Derzeit wird sie von Dr. Erika Hronicek aus Zwettl betreut.
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  • hochgeladen von Bernhard Schabauer

ZWETTL. Jeannine Ingabire ist ein zwölf jähriges Mädchen aus Ruanda. Wegen ihres Lymphangioms (gutartiger Tumor), wurde sie erstmals 2008 in Ruanda operiert – aber ohne Erfolg. Von ihren Eltern wurde sie in Kigali als Straßenkind im Alter von acht Jahren ausgesetzt. Die ruandesische Freundin von Dr. Erika Hronicek aus Zwettl, Nicolette Nsabimana, hat sie in ein Heim für Waisen- und Straßenkinder aufgenommen. Dort haben sich auch die Wege von der ehemaligen Ärztin aus Zwettl und Jeannine Ingabire erstmals gekreuzt. Erika Hronicek hat sie 2014/15 für drei Monate nach Österreich zu einer weiteren Operation gebracht, wo im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern in Linz aber keine vollständige Entfernung des Tumors gemacht werden konnte. Sie kehrte gebessert ins Waisenheim zurück und bekam via Spendengeldern die Möglichkeit, von Montag bis Freitag ein gutes englisches Internat zu besuchen. Im Laufe des Schuljahres holte sie das bisher Versäumte nach und wurde Klassenbeste.

Neuer OP-Termin

Im Oktober 2016 bildeten sich neuerlich Lymphfisteln, die wieder den Schulbesuch verhinderten. Erika Hronicek begann gemeinsam mit Nicolette wieder den dornigen Weg der Genehmigung eines Visums zu beschreiten und fand in Professor Aszmann und im Evangelischen Krankenhaus in Wien caritativ willige Leute, die ihr am 17. Februar eine weitere Operation ermöglichten. In einem nochmaligen Anlauf soll nun eine komplette Entfernung des Tumors und Deckung des Defektes mit einem Rotationshautlappen aus dem Unterbauch in Agriff genommen werden. Inzwischen konnte Hronicek ein neues Visum beantragen, sodass Jeannine zunächst bis 30. Juli 2017 in Österreich bleiben darf und ein neuer Operationstermin gefunden werden kann. Bis Jeannine von der Operation genesen sein wird und keinen zusätzlichen medizinischen Aufwand für die Pflegeeltern bedeuten würde, würde sie bei Dr. Hronicek unterkommen. Sie selbst möchte nicht mehr zurück nach Ruanda, wo sie wieder im Waisenheim landen würde.

Pflegeeltern gesucht

Voraussetzungen für Pflegeeltern: Pflegeeltern sollten laut Fürsorge möglichst nicht viel älter als 45 sein. Es sollte ein Paar sein, wenn auch nicht unbedingt verheiratet und die Wohnsituation sollte ihr, falls sie das wünscht, den Rückzug in ein eigenes Zimmer ermöglichen. Jeannine selbst würde auch gerne mit einem oder zwei Mädchen gemeinsam in einem Zimmer sein wollen. Sie ist sehr hilfsbereit, bescheiden, ruhig und anfangs zurückhaltend. Sie bemüht sich sehr, nicht zur Last zu fallen und ist schon sehr selbstständig – kann sich selbst ihre Kleidung und Schulsachen zusammensuchen, sogar ihr eigenes Essen und Trinken herrichten, falls im Kühlschrank was zu finden ist.
Pflegegeld würden die Pflegeeltern keines bekommen, aber die normale Kinderbeihilfe und Mitversicherung bei der Krankenversicherung. Sie bekäme eine Aufenthaltsbewilligung für ein Jahr, welche ohne Problem jeweils um ein Jahr verlängert wird bis sie nach fünf Jahren die österreichisch Staatsbürgerschaft bekommen kann. Die Fürsorge kann ihnen das Kind nicht wieder wegnehmen. Sie bleibt also zumindest bis zur Großjährigkeit ihr Kind. Sie sollte im Herbst zunächst als außerordentliche Schülerin in die erste Klasse eines Gymnasiums oder Mittelschule gehen, um nicht eine zu große Altersdifferenz zu ihren Mitschülern zu haben. Sie besucht derzeit die 3. Klasse Volksschule und könnte über die Ferien den Stoff der 4. Klasse erarbeiten. Sie ist sehr lernwillig, versteht und spricht schon Deutsch. Sie spricht auch sehr gut Englisch. Die Bürokratie wird ungefähr zwei bis drei Monate in Anspruch nehmen und so müsste dieser Prozess rasch starten, um vor dem 30.7. (Auslaufdatum ihres Visums) offiziell als Pflegeeltern und Pflegekind anerkannt zu sein. Übrigens ist dazu auch eine Bestätigung vom Hausarzt notwendig, dass die Pflegeeltern und alle im Haushalt lebenden Personen psychisch für das Kind unbedenklich sind und die Pflegeeltern auch körperlich dieser Aufgabe gewachsen sind. Alle im Haushalt lebenden Personen müssen mit der Aufnahme von Jeannine einverstanden sein. Ein polizeiliches Führungszeugnis ist ebenso notwendig.

Bisher kein Erfolg

"Nach bereits vielen Besuchen mit Jeannine bei möglichen Familien, die dann in Absagen gemündet haben, will ich der intelligenten, sensiblen, verunsicherten Jeannine nicht mehr persönliche Besuche zumuten, bevor nicht mit Familie, Fürsorge und Hausarzt abgeklärt wurde, ob es überhaupt prinzipiell in Ihrem speziellen Fall möglich wäre, Jeannine als Pflegekind aufzunehmen. Dann bin ich gerne bereit mit Jeannine zu Ihnen zum persönlichen Kennenlernen zu kommen und Sie können sich dann noch immer entscheiden. Natürlich werde ich Jeannine bei Bedarf und Wunsch immer zur Seite stehen, werde mich aber auch nicht in ihre Rolle als Eltern und Familie einmischen, sobald sie bei Ihnen lebt", so Dr. Erika Hronicek in ihrem Aufruf. Telefon: 0664/7884645.

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