Kernöl: Antriebe für das Amstettner Zentrum
Teil 2 der Reihe widmet sich Gründen zum Ansiedeln und Abwandern in der Wiener Straße und am Hauptplatz.
Hier geht es zu Teil 1: Amstettens Kern - Tot oder Lebendig
Lesen Sie auch Teil 3: Kernspaltung bei den Amstettnern
Die Miete und die Parkplatzsituation seien Gründe gewesen, so Marianne Dunkl, weshalb sie mit ihrem Herrenmoden-Fachgeschäft vom Hauptplatz 6 stadtauswärts in die Reichsstraße 6 übersiedelte. Das Geld für Renovierungsarbeiten, die im Geschäft am Hauptplatz angestanden wären, würde sie zudem lieber in ein Gebäude investieren, das auch ihr gehöre.
"Warum nicht was Neues machen", sagt sie. "Ich kann nicht wissen, wie es wäre, wenn ich es nicht probiere", blickt sie der offiziellen Eröffnung am 12. Juni entgegen.
Neustart stadtauswärts
Hier habe sie zwar keine Laufkundschaft, aber es würden "tausende Autos" am Tag vorbeifahren. Zudem hat sie nun auch genug Parkplätze, erklärt die Unternehmerin. Außerdem hätte die Kundenfrequenz am Hauptplatz ohnehin stetig abgenommen.
"Es waren Tage dabei, wo du dich gefragt hast, wo bleiben die Leute?", so Dunkl.
Im Kern der Lebensträume
Ans "Weiterziehen" denkt hingegen Gabriele van Holten ganz und gar nicht. Vor eineinhalb Jahren hat sie ihr Geschäft "Villa No9" in der Wiener Straße 24 eröffnet.
Drei Jahre will sie mindestens hier bleiben, damit sich die Renovierungsarbeiten beim Einzug auch bezahlt machen, erzählt sie über ihr Geschäft, in dem sie "Schönes für Zuhause" verkauft und zugleich kreativen Menschen die Möglichkeit gibt, ihre Produkte in ihrem Geschäft zu verkaufen.
Eigentlich will sie aber noch länger bleiben, denn schließlich hat sie den Standort bewusst gewählt. Auch wäre, was passende Geschäftslokale anbelangt, "gar nicht so viel" frei gewesen.
Der passende Fleck
"Ich stehe alleine im Geschäft", sagt Gabriele van Holten, da seien nicht so hoch frequentierte Orte besser, wie etwa das CCA.
"Das wäre allein nicht zu bewältigen", so die Unternehmerin. Höhere Mietkosten, mehr Personal wären die Folge und somit würde der Umsatzdruck ebenfalls steigen. Zudem hätte sie immer einen freien Parkplatz vor der Türe.
Ein toter Fleck sei die Wiener Straße zur Bahnhofsstraße hin aber keinesfalls, meint sie, denn Apotheke, Trafik, Blumenladen und Bäckerei wären in unmittelbarer Nähe zu ihr.
Der Mangel an Individualität
An der Stadt selbst vermisst sie die "Individualität". In jeder anderen Stadt gebe es die gleichen Geschäfte und alles gehe in Richtung Massenabfertigung. "Jeder kauft dasselbe, jeder hat dasselbe Zeug, wollen wir das?", fragt die Geschäftsfrau. Jeder würde sich über die Wiener Straße beschweren, gleichzeitig schauen die meisten nur auf den Preis und niemand ist bereit, die Geschäfte zu unterstützen, sagt van Holten.
Jetzt sind Sie am Wort: Mittwoch, 17. Juni 2015
Das Mozart ist der Schauplatz der abschließenden Podiumsdiskussion zur sechsteiligen Reihe "Mein Bezirk 2020 - Tot oder lebendig: Amstettens Stadtkern heute und morgen" am Mittwoch, 17. Juni 2015, um 19 Uhr.
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