Alte Klostermühle erzeugt Strom
Susanne Christof nutzt die Wasserkraft des Prälatenbachs in der dritten Generation.
RANSHOFEN (ach). Bis zum Jahr 1968 wurde in der Klostermühle in Ranshofens Ortsteil Scheuhub Getreide zu Mehl vermahlen. Vor elf Jahren entschloss sich die Familie zu einer Turbinenanlage, um selbst umweltfreundlichen Strom zu produzieren.
„Die Mühle meines Großvaters wurde 1968 geschlossen, weil sie nicht mehr rentabel war. Meine Mutter wollte die Familientradition weiterführen. Wir beschlossen, den Prälatenbach zur Stromgewinnung zu verwenden. Dadurch werden Ressourcen ohne Nebenwirkungen genutzt“, erklärt die Betreiberin Susanne Christof. Das Gefälle des Prälatenbachs beträgt beim Kleinwasserkraftwerk sechseinhalb Meter. Die Turbine leistet konstant 4 kW, weil der Bach auch im Winter nicht zufriert. Dies reicht für den Eigenbedarf des 2-Personen-Haushalts. Fallweiser Überschuss wird ins Netz eingespeist und vergütet. Einst wurde die Mühle von einem Wasserfall, der über ein Wasserrad lief, betrieben. Heute rinnt das Wasser in einem Rohr zur Turbine in den Technikraum, welche den Generator antreibt und den Öko-Strom fließen lässt.
Als Investition ist die Turbine gewinnmäßig auf Jahrzehnte zu sehen, betont die Kunsthistorikerin. Als Lebenseinstellung verbindet sie gerne Ursprüngliches mit Neuem, auch um die Geschichte ihres Elternhauses weiterzutragen.
Zur Sache
Historisch ist das alte Mühlengebäude mit seinen dicken Mauern aus Tuffstein und dem hohen Dach sehr interessant. Es handelt sich nämlich um die ehemalige Klostermühle des Augustiner-Chorherrren-Stifts. Die Mühle wurde durch einen Brand vernichtet und 1746 in Scheuhub neu gebaut, dazu kam ein Sägewerk. Nach dem 2. Weltkrieg erwarb der Großvater von Susanne Christof die Klostermühle. Durch den ehemaligen Mühlenbetrieb bleibt das Wasserrecht unbefristet erhalten.
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