Bezirk Braunau
Arbeiterkammer erkämpft Pflegegeld für demenzkranke Frau

- Andreas Stangl, AK-Präsident.
- Foto: AKOÖ/Florian Stöllinger
- hochgeladen von Raphael Mayr
Nachdem der Antrag auf mehr Pflegegeld von der Pensionsversicherungsanstalt abgelehnt worden (PVA) ist, hat die Arbeiterkammer gegen diesen Bescheid geklagt – und das mit Erfolg.
BEZIRK BRAUNAU. Eine Familie aus dem Bezirk Braunau hatte für die Betreuung ihrer demenzkranken Mutter Pflegegeld der Stufe 2 bezogen. Sie haben bei der Pensionsversicherungsanstalt (PVA) einen Antrag auf Erhöhung des Pflegegeldes gestellt. Die PVA hat abgelehnt. Daraufhin hat die Arbeiterkammer (AK) gegen den Ablehnungsbescheid geklagt und Recht bekommen. „Das ist leider kein Einzelfall. Die AK muss immer wieder gegen Bescheide der Pensionsversicherungsanstalt klagen, weil sie dem Gesundheitszustand und dem Pflegebedarf der Betroffenen nicht gerecht werden“, sagt AK-Präsident Andreas Stangl.
Zustand verschlechtert
Bei der Patientin handelt es sich um eine über 80 Jahre alte Frau aus dem Bezirk Braunau. Obwohl sie in körperlich gutem Zustand sei, habe die Schwere ihrer Demenzerkrankung in kurzer Zeit stark zugenommen, erklärt die Familie. Die PVA hat das nicht so gesehen und daher den Antrag auf Pflegegelderhöhung abgelehnt. Das Arbeits- und Sozialgericht hat den Pflegeaufwand der Dame neu berechnet und ist auf mehr als 205 Stunden pro Monat gekommen – das entspricht der Pflegestufe 6 und bedeutet 1.200 Euro mehr Pflegegeld pro Monat.
„Ich erwarte mir von der PVA ordentliche Gutachten und faktenbasierte Bescheide, damit unsere Mitglieder auf kurzem und fairem Wege zu ihren Ansprüchen kommen“
, fordert Stangl. „Denn es könne nicht sein, dass Menschen, die schwer krank sind, Pflege benötigen oder nicht mehr arbeiten können, auch noch den Rechtsweg bestreiten müssen.“
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