Kommentar Woche 10 2012
Die Verluste landen bei den Steuerzahlern
Der Nervenkrieg ist vorerst beendet – auch die privaten Gläubiger Griechenlands verzichten auf einen Großteil ihrer Forderungen an Griechenland in Form eines Anleihe-Umtauschs.
Die formale Pleite Griechenlands ist vorerst einmal abgewendet: Die privaten Gläubiger Griechenlands (sprich die Banken) haben mit großer Mehrheit die erhoffte Umschuldung abgesegnet und damit den Weg für das zweite Rettungspaket in der gigantischen Höhe von 130 Milliarden Euro frei gemacht.
Der griechische Finanzminister Venizelos machte klar, dass sein Land nun alle Gläubiger mit Anleihen nach griechischem Recht zum Umtausch zwingen wird. Und so sind Österreichs Banken vom Schuldennachlass für Griechenland in Form eines Umtausches von griechischen Anleihen betroffen:
l Die Bank Austria tauscht Anleihen im Wert von 509 Millionen Euro.
l Die Kommunalkredit trifft der Umtausch über ihre Bad Bank KA Finanz mit 455 Millionen Euro.
l Die Österreichischen Volksbanken AG muss Anleihen im Ausmaß von 175 Millionen Euro tauschen.
l Die BAWAG 53 Millionen Euro.
Insgesamt sind also Österreichische Kreditinstitute im Ausmaß von 1,2 Milliarden Euro von der Griechenland-Misere betroffen! (Quelle www.biallo.at)
Wie allgemein bekannt ist, sind die Kommunalkredit und die Volksbanken AG bereits verstaatlicht, oder zumindest halbverstaatlicht worden. Jetzt stellt sich die Frage, warum um Gotteswillen die Kommunalkredit, die eigentlich „für die öffentliche Infrastrukturfinanzierung und das kommunalnahe Kreditgeschäft in Österreich“ gegründet wurde, im schwer angeschlagenen Griechenland hochspekulative Geschäfte tätigen musste und dabei auf die Schnauze fiel?
Wie kommt der Steuerzahler dazu, dass er nun mit seinem schwer verdienten Geld herhalten muss, um den Banken bei der Bewältigung der Bankenkrise zu helfen, die letztendlich durch diese selbst erst zur Krise wurde?
Ihr
GR Ernest Zederbauer
WIR für WEITRA
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