Arbeitslosigkeit: Situation im Bezirk Gmünd bleibt angespannt

Das AMS fördert Firmen, die Mädchen in Männerberufen ausbilden. | Foto: Symbolfoto/Archiv
  • Das AMS fördert Firmen, die Mädchen in Männerberufen ausbilden.
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BEZIRK. Wie erwartet, hat im abgelaufenen Monat Dezember die Arbeitslosigkeit im Bezirk Gmünd saisonbedingt stark zugenommen. Ende Dezember 2014 waren beim Arbeitsmarktservice (AMS) Gmünd 2.119 Personen, davon 832 Frauen (Vorjahr: 806) und 1.287 Männer (Vorjahr: 1.274), arbeitslos gemeldet. Im Jahresvergleich hat sich die Anzahl der Betroffenen somit um 39 Personen (oder +1,9 %) erhöht.

Weniger Schulungsteilnehmer

Der Anstieg der Arbeitslosigkeit liegt somit deutlich unter dem NÖ-Landesschnitt von +7,1%. Die in diesem Indikator nicht enthaltene Zahl der Arbeitslosen in Schulungen des AMS ist im Vergleich zum Vorjahr um acht (oder 4,7%) auf insgesamt 163 gesunken. Somit waren Ende Dezember 2014 in Summe 2.282 Personen beim AMS Gmünd vorgemerkt (Vergleich Ende Dezember 2013: 2.251 Personen.

Problem: Ältere Arbeitsnehmer

Gerade für ältere Arbeitslose und für Menschen mit Vermittlungseinschränkungen wird es immer schwieriger, wieder aus der Arbeitslosigkeit ins Berufsleben zu finden. Dem entsprechend hat sich die Zahl der von Langzeitarbeitslosigkeit betroffenen Personen innerhalb der letzten zwölf Monate um 17,3% erhöht. Bei Personen mit gesundheitlichen Vermittlungseinschränkungen liegt die Zahl der vorgemerkten Arbeitslosen Ende Dezember um 2,4% über dem Vorjahreswert.
Der überdurchschnittliche Anstieg der Arbeitslosigkeit bei Personen ab 50 Jahren mit 7,2% ist jedoch auch durch besonders geburtenstarke Jahrgänge bedingt.

Spezielle Fördermöglichkeiten

„Speziell für diese Zielgruppe bietet das AMS über die Kampagne „Einstellungssache 50+“ Fördermöglichkeiten bei der Einstellung älterer arbeitsuchender Personen an“, betont Gerhard Ableidinger. Erfreulich ist, dass die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen im Alter zwischen 15 und 19 Jahren im Bezirk Gmünd rückläufig ist (-12,3%).

Arbeitslosenquote von 13,8 Prozent

Die geschätzte Arbeitslosenquote liegt in Gmünd mit 13,8% deutlich über dem NÖ-Durchschnitt von 10,7%.
„In absoluten Zahlen stieg die Arbeitslosigkeit am stärksten in den Handels- (+16 oder 9,9%), Land- und Forstwirtschafts- (+11 oder 14,9%) sowie Holzberufen (+9 oder 14,8%)“, berichtet der Geschäftsstellenleiter des AMS Gmünd, Gerhard Ableidinger. Ein Rückgang war bei den Maschinisten (-15 oder -24,6%) sowie Metall-/Elektroberufen (-8 oder -4,0%) zu verzeichnen.

Arbeitsmarkt permanent in Bewegung:

Im vergangenen Monat wurden im Bezirk Gmünd 713 Jobsuchende neu arbeitslos, um 49 oder 6,4% weniger als im Dezember 2013. In 166 Fällen (-19 oder –10,3%) konnte die Vormerkung wiederum beendet werden. Davon konnten 62 Personen mit direkter oder indirekter Unterstützung des AMS wieder eine Beschäftigung aufnehmen, 10 sind in eine Schulung eingetreten und 94 sind aus anderen Gründen (Pension, Krankenstand, Meldeversäumnis, Auslandsaufenthalt, Wochenhilfe etc.) aus der Vormerkung ausgeschieden.

Vormerkung für ein Drittel

Von den insgesamt 2.119 Vorgemerkten haben rund ein Drittel (insgesamt 710) eine konkrete Einstellzusage für Frühjahr 2015.
Auch in den nächsten Wochen wird der KundInnenandrang beim AMS Gmünd saisonbedingt weiter kräftig zunehmen. Ableidinger: „Am 2. Jänner haben sich knapp 100 Personen beim AMS Gmünd arbeitslos gemeldet. Einige unserer Kunden nutzen dabei schon die Online-Arbeitslosmeldung und beantragen ihr Arbeitslosengeld über das eAMS-Konto. Damit ersparen sich Saisonarbeitslose, welche bei ihrem Stammbetrieb in wenigen Wochen die Beschäftigung wieder aufnehmen, den persönlichen Weg zum AMS.“

Stellenangebot auf tiefem Niveau

Mit Ende Dezember waren lediglich sieben offene Stellen beim AMS Gmünd gemeldet, im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies zwar ein Plus von 2, jedoch auf tiefem Niveau. Im abgelaufenen Monat wurden 17 Stellen vom AMS Gmünd akquiriert und gleichzeitig 36 Stellen mit geeigneten Arbeitskräften besetzt. Die Besetzungsdauer betrug im Durchschnitt nur 21 Tage.

Aussendung an Lehrbetriebe

In den nächsten Tagen erhalten die Lehrbetriebe des Bezirkes Gmünd eine Aussendung, in der wir die offenen Lehrstellen für das Jahr 2015 abfragen. „Wir hoffen auf rege Rückmeldung der Betriebe, damit wir interessierte Jugendliche möglichst rasch informieren können und so eine Win-win-Situation für die Betriebe und die Jugendlichen herstellen. Alle uns rückgemeldeten Lehrstellen sind ab Jänner 2015 im eJobroom unter www.ams.at abrufbar“, informiert Gerhard Ableidinger.

Förderung für Mädchen in Männerberufen

Das AMS bietet den Unternehmen Anreize in Form von Förderungen. „Spezielle Förderung an Betriebe gibt es z.B. für Mädchen in Männerberufen und benachteiligte Jugendliche. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit der Lernhilfe und des Lehrlingscoachings. Es handelt sich hier hauptsächlich um Unterstützung beim Lernen während der Ausbildung. Man kann dies im weitesten Sinn als Nachhilfe verstehen“, so Ableidinger weiter. Für Jugendliche, die keinen Lehrplatz finden, bietet das AMS die überbetriebliche Lehrausbildung an.

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