Wildererdrama Im Halltal

Das Ensemble des Theatervereins Absam sorgt für ein stimmungsvolle Aufführung. | Foto: Theaterverein Absam
  • Das Ensemble des Theatervereins Absam sorgt für ein stimmungsvolle Aufführung.
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Begonnen hat es eigentlich vor vielen Jahren mit einem Theaterstück, das Traudl & Peppi Lener mit dem „Theaterhaufen Hall“ im stimmungsvollen Platz bei der Kirche St. Magdalena umgesetzt hatten und dem weitere Stücke folgten.
Nun hat der Theaterverein Absam mit Spielleiter Hannes Ellmerer das alpenländische Wildererstück „Der Zwölfender“ von Franz Deimel entdeckt und eben in diesem wildromantischen Ambiente zur Aufführung gebracht.

Die Story ist einfach, eben à la „Wildschütz Jennerwein“, bietet aber viele Ebenen – Rache, Ehre, Leidenschaft, Spaß – und natürlich die ewigen Themen der Dichtung, seien sie nun von Shakespeare oder einem oberbayrischen Mundartdichter – den Tod und die Liebe.
Ferdl hat nach vier Jahren Gefängnis, in dem er wegen Wilderei schmachten musste, wieder seine Freiheit erlangt und der Jagdleidenschaft abgeschworen. Aber er sinnt auf Rache wegen des Mordes des Oberförsters an seinem Freund Sepp. Er weiß, dass es für den Forstchef keine größere Schmach gäbe, als wenn er ihm den Zwölfender herausschießen würde. Kann er der Versuchung widerstehen?
In neun Szenen verdichten sich die Geschehnisse und enden mit dem Sieg der Wahrheit und der Liebe.
Der alte Karl Obleitner gibt mit jungen Augen und wohltönenden Harfenklängen als Prolog eine gesungenen Wildererballade zum Besten, umrahmt von den zwei herzigen Buben Simon & Maximilian Ebster. Markus Mailänder glänzt als schlagfertiger und kühner Ferdl, dem die junge Anna (hübsch und eloquent verkörpert von Julia Tratter) nicht widerstehen kann.
Marion Runggatscher setzt sich als magisches Kräuterweib wirksam in Szene, Hannes Ellmerer stirbt verlässlich im Rückblick als Sepp, Ernst Waldner gelingt herrlich die originelle Figur des Bogner Franz, Luis Ebster gewinnt die Sympathie des Publikums als schlauer Jagdgehilfe, Michael Fischler ist ein imposanter Kacherl, und Michael Laimgruber lässt man als charakterlosen Förster gerne sterben – und ist dann froh, ihm wieder als flottem Sprecher des Vereins zu begegnen.

Nicht zuletzt haben die stimmige Ausstattung und die dezenten Begleittöne (Posaune, Tuba, Knopforgel) von Herbert Runggatscher zu einem schönen Theaterabend verholfen. Wilderer mag man eben – soferne man nicht Jagdherr ist.

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