Kleine Helfer in Aktion!
„Fressen und gefressen werden“ – dieses in der Natur geltende Motto machen sich Tiroler Gärtner und Gemüsebauern zunutze und bekämpfen Schädlinge mit natürlichen Gegenspielern.
Sie werden als „Nützlinge“ bezeichnet und sorgen für eine effektive Schädlingsbekämpfung: Marienkäfer, Schlupfwespen oder Florfliegenlarven sind nachhaltige Alternativen zu chemischen Pflanzenschutzmitteln und können ebenso gezielt eingesetzt werden.
Wie viele andere Kulturpflanzen werden auch Zier- und Gemüsepflanzen ab und zu von Tieren – wie etwa Blattläusen, Weißen Fliegen, Spinnmilben oder Dickmaulrüsslern – als Nahrungsquelle aufgesucht, die diesen Pflanzen schaden. Nicht nur in den Hausgärten erfreuen sich daher Nützlinge zur natürlichen Dezimierung dieser Schädlinge immer größerer Beliebtheit: „Bereits 25 Tiroler Gärtner setzen in der Produktionszeit regelmäßig Nützlinge zur Schädlingsbekämpfung ein“, berichtet Peter Pfeifer, Obmann der Tiroler Gärtner. „Diese sehr umweltbewusste Methode findet immer größeren Anklang und in den letzten fünfzehn Jahren konnten wir in diesem Bereich viel Erfahrung sammeln.“
Optimale Ergebnisse durch fundiertes Wissen
Unter dem Begriff „Nützlinge“ versteht man Lebewesen, welche die Bestände von Schädlingen dezimieren oder deren weitere Vermehrung verhindern können. „Die Schädlinge dienen den Nützlingen oder ihren Nachkommen als Nahrung. Daher spielen diese natürlichen Gegenspieler in gärtnerischen Kulturen bei der Schädlingsbekämpfung eine sehr wichtige Rolle“, erklärt Christian Jägerbauer, Geschäftsführer der Gärtnerei Jägerbauer. Der gezielte Nützlingseinsatz stellt für die Gärtner eine komplexe Aufgabe dar, die viel Wissen rund um den richtigen Ausbringungszeitpunkt, die genauen Lebenszyklen von Nützlingen und Schädlingen, usw., erfordert. Daher sind Weiterbildungen, Seminare und Beratungen für einen gut funktionierenden Pflanzenschutz durch Nützlinge unerlässlich.
Geschützter Anbau – ideal für Nützlinge
Auch die Tiroler Gemüsebauern setzen verstärkt auf die kleinen Helfer, die sich unter Folien und damit vor Temperaturstürzen geschützt, besonders wohl fühlen. „Der Nützlingseinsatz stellt mittlerweile einen festen Bestandteil des modernen Pflanzenschutzes im Tiroler Gemüsebau dar. In sämtlichen Betrieben mit geschütztem Fruchtgemüseanbau werden Nützlinge eingesetzt. Wenn alles funktioniert, brauchen wir keine Insektizide mehr zu verwenden“, weiß Alfred Unmann, LK-Referent für Gemüsebau. „Sowohl Biobetriebe als auch konventionell wirtschaftende Betriebe setzen die natürlichen Helfer ein. Dadurch werden unerwünschte Rückstände auf Tomaten, Gurken und Paprika vermieden.“
Glücksbringer für Pflanzen und Umwelt
Für alle Interessierten hat die Landwirtschaftskammer Tirol einen Folder rund um dieses Thema zusammengestellt. Dort werden die häufigsten Schädlinge, ihre natürlichen Gegenspieler und wie diese die Schädlinge bekämpfen, dargestellt. Außerdem sind alle Gärtnereien aufgelistet, bei denen die Nützlinge bezogen werden können. Der Folder ist in den Gärtnereien sowie über die LK Tirol erhältlich.
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