Grüner Landessprecher: "Wir werden uns auch entschuldigen müssen"
Nach der Neuwahl ihrer formalen Führungsspitze rücken die Tiroler Grünen weiter in die Mitte.
Das Ergebnis war – um im grünen Jargon zu bleiben – "arschknapp". Mit 47 zu 46 Stimmen konnte sich am Samstag Hubert Weiler-Auer bei der Landesversammlung gegen seine Stichwahlkontrahentin (und nunmehrige Stellvertreterin) Barbara Schramm-Skoficz durchsetzen. Der Jugendkandidat Dejan Lukovic schied bereits im ersten Wahlgang aus. Sein offensiver Konfrontationskurs mit der FPÖ war bei den Delegierten nicht mehrheitsfähig. Weiler-Auer ist grünes Urgestein aus Telfs und zeichnete maßgeblich für den Aufbau der dortigen Ortsgruppe verantwortlich.
Deutlicher Ruck in die Mitte
Mit der Wahl von Weiler-Auer vollzog sich bei den Grünen ein deutlicher Ruck Richtung Mitte. In seiner Wahlrede plädierte Weiler-Auer dafür, dass die Grünen einige ihrer Positionen neu überdenken müssen – gerade in Reflexion auf das hervorragende Wahlergebnis von Alexander Van der Bellen in Tirol. Um die potentiellen Wähler abseits der urbanen Regionen besser ansprechen zu können, sei es notwendig, einige Dogmen über Bord zu werfen und Grundsätze sanfter zu kommunizieren – gerade im ländlichen Raum. Weiler-Auer sieht sogar die Notwendigkeit, "sich da und dort zu entschuldigen", da einige grüne Standpunkte die Menschen vor den Kopf gestoßen hätten.
Neuer Geschäftsführer
Zudem segnete die Landesversammlung die Bestellung von Thimo Fiesel zum neuen Landesgeschäftsführer ab. Der 33-jährige Deutsche ist derzeit noch beim Österreichischen Alpenverein als "Rausch- und Risikoberater" tätig und übernimmt ab August die GF-Agenden.
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