BLAUFABRIK - NEUNKIRCHEN
DIE BLAUFABRIK – Ultramarinfarbenerzeugung
Am Ende des Waldes der Neunkirchner Allee (B17), von Wiener Neustadt kommend erstreckt sich auf der rechten Seite eine große Wiese. Am Rande der Wiese steht schon viele Jahre eine alte, baufällig gewordene Fabrik. Die Schornsteine der ehemaligen Blaufabrik ragen hoch in den Himmel ....
.... Ein historisches Gebäude vor dem Abriss, als Gründungsjahr wird 1830 angenommen.
1902 entstand die Vereinigte Papier- und Ultramarinfabriken Jacob Kraus , Joh. Setzer und Nikolaus Schneider jun. AG.
Als Schwerpunkt war der Handel mit Ultramarin gekennzeichnet. Zuvor hatte man als erster in Österreich mit der Produktion und dem Handel von Papiersäcken begonnen.
1908 wurde die Fabrik von Nikolaus Schneider an die Firma Jakob Kraus in Wien verkauft.
Das Kapital von rund 5 Mio. Kronen wurde erbracht und als Präsident des Unternehmens Alfred Kraus, ein Familienmitglied und Bruder aus der bekannten Familie von Karl Kraus (Schriftsteller 1874 – 1936), eingesetzt.
Im Jahr 1943 wurde die Firma arisiert und der Name Jacob Kraus Schwarz überstempelt.
In der Fabrik wurde danach von der Firma Habich
http://www.habich.com/unternehmen/unternehmensgeschichte.html bis in die 90er Jahre betrieben
Die ursprünglich im Zentrum von von Neunkirchen gelegene Fabrik (Umgebung Thalgasse, Stadtpark) wurde wegen zu starker Geruchsbelästigung der Produktion und Brennerei weit außerhalb von Neunkirchen neu errichtet. Hier war eine Produktion von Ultramarinblau nicht störend und man konnte seiner Tätigkeit ungehindert nachgehen.
Bis in die 90er Jahre wurde hier noch Ultramarinblau, Lebensmittelfarbe (RAL 5002) für viele Anwendungbereiche wie Farben, Lacke, Textilerzeugung, Kinderspielzeug, Lebensmittel und vieles mehr produziert. **
Die Ablagerungen der blauen Farbe war noch in den Jahren nach der Stillegung auf den umliegenden Feldern zu erkennen.
Die nun in die Jahre gekommene und baufällig gewordene Ultramarinfabrik am Stadtrand von Neunkirchen, für jeden an der B17 sichtbar, soll nun abgerissen werden. Die ersten Arbeiten haben schon begonnen und werden mit Ende des Jahres abgeschlossen sein. Das wirklich imposante in roten Ziegeln gebaute Gebäude, der großen Halle mit den Brennöfen, des Antriebs von Mahlwerk und Mischanlage mit den Maschinen stand jahrelang unter Denkmalschutz.
Ein letzter Blick in die Reste der alten Blaufabrik ....
** Die erste chemische Analyse des Hauptbestandteils von Lapislazuli, dem Lasurstein, gelang 1806 dem französischen Chemiker Nicolas Clément mit einer aus heutiger Sicht schon guten Genauigkeit (Silice: 35,8 %, Alumine: 34,8 %, Soude: 23,2 %, Soufre: 3,1 %, Chaux carbonatee: 3,1 %). Davon ausgehend wurde in der Folgezeit nach Wegen zur
Herstellung von künstlichem Ultramarin, das möglichst dem natürlichen Lasurit entsprechen sollte, gesucht und in den 1820er Jahren fast gleichzeitig von dem französischen Chemiker Jean Baptist Guimet und dem deutschen Chemiker Christian Gottlob Gmelin entwickelt.
siehe: http://www.chemie.de/lexikon/Ultramarin.html
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