Pressbaumer Anrainer fürchten vor Mega-Wohnbau

Stefan Virag und Fritz Rosenberger von der Bürgerinitiative "Interessensgemeinschaft Sonnbergstraße" sorgen sich um die Zukunft der Flächen rund das Pressbaumer Sanatorium.
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  • Stefan Virag und Fritz Rosenberger von der Bürgerinitiative "Interessensgemeinschaft Sonnbergstraße" sorgen sich um die Zukunft der Flächen rund das Pressbaumer Sanatorium.
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PRESSBAUM. Unruhe beherrscht dieser Tage die Stimmung im Gebiet rund um die Pressbaumer Sanatoriumstraße. Grund: 15.800 Quadratmeter der Freiflächen rund um das Pressbaumer SeneCura Sozialzentrum sollten, den jüngst veröffentlichten Änderungen im Flächenwidmungsplan zufolge, teilweise von "Bauland-Sondergebiet-Krankenanstalt“ in „Bauland-Wohngebiet" umgewidmet werden. Die Anrainer fürchten nun Mega-Wohnbauten mit, ihren eigenen Berechnungen zufolge, bis zu 150 Wohnungen vor die Nase gesetzt zu bekommen. Die überparteiliche Bürgerinitiative "Interessensgemeinschaft Sonnbergstraße" will die Umwidmungen möglichst verhindern.

Gemeinde mit Peitsche

"Wir lehnen die Umwidmungen ab!", brachte es der Wortführer der Bürgerinitiative, Fritz Rosenberger, bei einer kürzlich abgehaltenen Diskussionsveranstaltung auf den Punkt. Vor allem der Verkehr, der durch derartige Wohnbauten rund um das Sanatorium entstehen würde, sorgt die Anrainer. Zudem solle man auch bedenken, dass Pressbaum unablässig wächst und die Bevölkerung zunehmends älter wird, daher sei Grundstücks-Reserve für weitere Altenpflege-Einrichtungen notwendig und sinnvoll, so Rosenberger weiter. "Die Gemeinde will das Projekt durchpeitschen", sind Bürgerinitiative und Opposition unisono überzeugt.

"Rückstellungen sind stille Enteignung!"

Der Bereich rund die Sanatoriumstraße ist jedoch nicht das einzige Problemkind der geplanten Flächenwidmungsänderungen: Diverse Flächen, die sich derzeit allerdings teilweise in Privatbesitz befinden, sollen für mehrere Jahre rückgestellt werden. Eine Bebauung des Grundstücks wäre somit erst wieder in einigen Jahren möglich. "'Rückstellung bis frühestens 2023' – das Grundstück ist Teil meiner Liegenschaft. Ich nutze es derzeit als Garten und für Obstbau, es soll aber später mal meinen Enkelkindern zugute kommen", erklärte ein betroffener Rekawinkler besorgt.

Infrastruktur vor Wachstum

Nur wenige Tage vor der Diskussionsveranstaltung wurde vonseiten der ÖVP überraschend verkündet, das der Gemeinderats-Tagesordnungspunkt der umstrittenen Änderungen "bis auf unbestimmte Zeit zurückgestellt" wird. Es handle sich um ein Missverständnis, ist Vizebgm. Michael Schandl überzeugt, denn auch er als Ausschussvorsitzender wolle "keine Wohnsilos": "Es gibt ein Ansuchen des Grundstückeigentümers auf Umwidmung. Ich persönlich habe keine Intentionen, aber die Gemeinde muss jedes Ansuchen behandeln." Die Rückstellungen wiederum würden garantieren, dass die Gemeinde in bestimmten Gebieten vor weiterem Wachstum zuerst die notwendige Infrastruktur sicherstellen könne, so Schandl. Einige der umstrittenen Rückstellungen seien jedoch bereits revidiert – so auch jene in Rekawinkel, erklärt er.

Weder Senioren-Ghetto noch Wohnsilo

Beim Sanatorium liegen vonseiten des Grundstückeigentümers, der trotz Nachfrage der Bezirksblätter bis Redaktionsschluss keine Stellungnahme abgab, derzeit zwei Einreichungen für fünf- bis sechs-geschossige Wohnbauten mit Senioren-Wohnungen auf, eines davon wurde abgelehnt und befindet sich nun in Berufung. In leicht abgeänderter Fassung wurde das Projekt ein zweites Mal eingereicht, momentan gäbe es jedoch ein Stillhalteabkommen bis die Widmung geklärt sei: "Ich will dort draußen kein Ghetto für Senioren haben. Fußläufig ist dort ja nichts zu erreichen", so Schandl über die Einreichungen der Senioren-Wohnungsbauten. Er gibt dennoch die rechtliche Lage zu bedenken: "Wer über das Grundstück eines Dritten entscheiden will, muss es kaufen." Seine persölniche Intention wäre es, möglichst viel der Fläche in Grünland-Park umzuwidmen um diese der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen, so Schandl.
Wie man die verfahrene Situation nun zu lösen gedenkt? Während die Bürgerinitiative dazu aufruft bis zur nächsten Gemeinderatssitzung am 8. Juli möglichst viele Stellungnahmen an den Gemeinderat zu richten, zeigt sich Vizebürgermeister Schandl kompromissbereit: "Reden, reden, reden – bis ein gemeinsamer Konsens gefunden ist."

Alle Details zu den Änderungen gibt'shier.

ZUM WEITERLESEN:
Pressbaum: Bürgermeister setzt umstrittene Rückstellungen ab
Regionauten-Beitrag von STR Alfred Gruber (SPÖ): Aufatmen in der Pressbaumer Bevölkerung

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