Reißeck II geht in Betrieb

Projektleiter Markus Lacher vor dem Eingang zum Zugangsstollen
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MÜHLDORF/REISSECK (hok). Nach knapp fünf Jahren Bauzeit des neuen Pumpspeicherkraftwerkes Reisseck II starten nun die circa 30 Mitarbeiter die Inbetriebnahme.

Seit 1960 besteht bereits das Kraftwerk Reisseck I, welches zu einem der leistungsstärksten Kraftwerke Österreichs gehört. 2005 begann die Planung für das neue Pumpspeicherkraftwerk Reisseck II. Da diese Kraftwerksbaustelle eine der größten Österreichs ist und ebenfalls einen großen Eingriff in die Natur bedeutet, musste man einige Umweltvertraglichkeitsprüfungen (UVP) über sich ergehen lassen, um den Bau auch nach ökologischen Richtlinien zu vollziehen. Ende 2008 war die Planung abgeschlossen, dem Bau stand somit nichts mehr im Wege. Bei der Einleitungsphase der Inbetriebssetzung werden alle Teile des Kraftwerks auf Herz und Nieren geprüft, um so schnell wie möglich an das europäische Stromnetz angeschlossen zu werden. Die WOCHE war live bei der Inberiebnahme des Herzstückes des Kraftwerkes - dem ersten Maschinensatz - dabei.

Die grüne Batterie der Alpen

Die Notwendigkeit eines Speicherkraftwerkes besteht darin, dass im europäischen Stromnetz immer ein Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage herrschen muss. Wenn nun ein Überangebot an Strom besteht, werden die Pumpen eingeschalten, um einen Verbrauch zu erzeugen. Umgekehrt erfolgt das Ganze bei einem Mangel an Strom im europaweiten Netz. Strom wird hier also nur dann erzeugt, wenn man ihn benötigt. Die Erzeugung von Spitzenstrom ist nur in Speicherkraftwerken möglich. Deshalb nennt man Pumpspeicherkraftwerke auch gerne "grüne Batterie", da Strom in Form von Wasser, wie zum Beispiel in einem Akku, gespeichert wird.

Baustellenbetreib auf über 1.500m

Den Standort Reisseck wählte die Verbund AG, weil sie mit dem bereits existierendem Kraftwerk einiges an Kosten einsparen konnten, obwohl ihnen die ökologischen Gegebenheiten nicht immer in die Karten spielten. So mussten zum Beispiel Murmeltiere auf die Saualpe umgesiedelt werden und die abgetragene Vegetation mittels Saat-Soden-Prinzip wiederhergestellt werden. Durch die bereits bestehenden Rohrleitungen der Maltahauptstufe, die bis zur Kölnbreinsperre reichen, fließen im Hochbetrieb bis zu 80.000 Liter Wasser pro Sekunde. Nicht nur die Oberkärntner Wirtschaft profitierte von diesem Bau, auch die Infrastruktur des Reisseck-Seenplateaus wurde verbessert. Die einstmalige Höhenbahnstrecke wurde für den Busverkehr umgebaut und und ist ab 2016 für den Tourismus zugänglich. Auch die umliegenden Schulen zogen einen Nutzen aus dem Bau. Insgesamt empfing der Projektleiter Markus Larcher über 5.000 Besucher, um ihnen die auf ca. 1600m liegende Baustelle näher zu bringen.

Die heiße Phase der Inbetriebsetzung

Die Inbetriebsetzungsphase dauert bis zu 20 Wochen an. Vom Generator bis zur Turbine muss alles bis ins Detail geprüft werden. Zuerst müssten alle Kinderkrankheiten ausgetrieben werden, bevor man das Kraftwerk an das europäische Stromnetz anschließen könne, so Montageleiter Christian Ladreiter. Das erste Drehen des Maschinensatzes, welcher aus Generator, Pumpturbine und Spirale besteht, passierte live vor den Augen der WOCHE-Mitarbeiter. Die Nenndrehzahl der Maschine beträgt 750 Umdrehungen pro Minute. Beim ersten Test erreichte das Team rund um Generatorsupervisor Thomas Prasnik 40 Prozent der maximalen Drehzahl. "Im weitern Verlauf des Tages versuchen wir die 100 Prozent zu erreichen", erklärte Prasnik. Ein weiteres kleines Detail das unsere Aufmerksamkeit erregte war das "Tubinenroulette". Mit einem Schmunzeln erzählte uns Prasnik, dass es üblich sei, eine Turbine mit einem Roulette einzuweihen und den Gewinn bei einer zünftigen Jause wieder zu verprassen.

Die Chronologie zum Mega-Projekt gibt es hier.

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