Ortschefs sprechen sich für das Fortführen der Regionalstadtbahn aus
Flachgaus Bürgermeister ziehen an einam Strang – gegen das Statement ihres Salzburger Amtskollegen.
SALZBURG/FLACHGAU (buk). Mit dem Argument, dass es zu teuer sei, hat Salzburgs Bürgermeister Heinz Schaden nun das bis dato angedachte Projekt zur Regionalstadtbahn gekippt – und damit eine Protestwelle im Flachgau ausgelöst. Anifs Bürgermeisterin Gabriella Gehmacher schreibt in einem offenen Brief etwa, dass sie die Stellungnahme ihres Salzburger Amtskollegen mit Erstaunen gelesen habe.
"Wir alle haben das erst durch die Medien erfahren", sagt die Ortschefin. Auf ihren Brief habe sie positive Rückmeldungen aus der Gemeinde und von Amtskollegen erhalten. Generell sei Anif mit der ursprünglichen Variante nicht ganz zufrieden. "Die Bahn muss auch zu unseren Fahrgästen kommen", ist Gehmacher überzeugt. Sie tritt für weitere Dialoge ein, ist aber überzeugt, dass eine Regionalstadtbahn unabdingbar ist: "Das ist kein abgeschlossenes Problem der Stadt Salzburg. Es reicht bis in den bayerischen Raum hinüber."
Auch Mattsees Bürgermeister Rene Kuel zeigt sich in einem Brief verwundert über "den Alleingang des Bürgeremeisters der Stadt Salzburg, samt allen dazugehörigen Meldungen und Einzelmeinungen, die darauf gefolgt sind". Er ruft alle Entscheidungsträger dazu auf, sich erneut zusammenzusetzen und eine mögliche Finanzierung für die öffentliche Verkehrslösung der Zukunft, "die auch unabdingbar in alle Umlandgemeinden der Stadt Salzburg im Zuge eines EuRegio-Projektes gehen muss", zu erarbeiten. Sein Zugang sei immer jener des Gesprächs. Kuel befürchtet, dass "wir alle, auch die Stadt, ohne Bahn in den kommenden Jahren im Verkehrschaos versinken".
"gemeinsam vorantreiben"
Ähnlich sieht das auch Bergheims Bürgermeister Johann Hutzinger. Bei der Vorstellung der Studie zur Regonalstadtbahn im März in Anif seien sich noch alle Anwesenden einig gewesen, "dass das Projekt gemeinsam vorangetrieben werden muss", betont er in seiner offenen Antwort. Vor allem sei es dem Projekt nicht dienlich, wenn "nun plötzlich politisch Verantwortliche von dieser Einigkeit nichts mehr wissen wollen und das über die Medien allen anderen ausrichten".
Thalgaus Bürgermeister Martin Greisberger, zugleich auch RSB-Obmann, sieht Schadens Aussage hingegen gelassen: "Ich gebe ihm Recht. Mit historischen Triebwagen der Lokalbahn ist ein modernes Light-Rail-System nicht effektiv umzusetzen." Das Gesamtkonzept könne es nur geben, wenn alle Beteiligten wirklich daran glaubten und es auch realistisch umsetzten. "Das ist ein Jahrhundertprojekt für Generationen. Da darf nichts über das Knie gebrochen werden", so Greisberger.
Hier geht's zum Kommentar "Täglicher Stau kann nicht die Lösung sein".
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