Sagenhafte Rauhnächte und was sie bedeuten
"Rauhnachtln": Ein Brauch um den sich viele Sagen & Mythen ranken. Auch heute wird er im Bezirk Schärding noch gelebt.
DIERSBACH (tazo). Schauderhafte Geschichten rankten sich in früheren Zeiten um die zwölf Rauhnächte zwischen Thomasnacht und Dreikönig. Viele hatten Angst, weiße Wäsche über Nacht aufzuhängen denn sonst würde ein Unglück geschehen. "In den Rauhnächten ist es Brauch die bösen Geister auszutreiben. Das geschieht durch räuchern gehen oder auch durch Lärm wie Schießen oder Aperschnalzen. In vielen Bauernhäusern und in den Stallungen wird immer noch geräuchert", schildert Erni Schmiedleitner, Obfrau der Goldhaubengruppe. Es gibt einen alten Merkspruch der da heißt: Rauhnächt san vier, zwoa foast und zwoa dürr. Dieser Spruch bezieht sich auf die jeweils zu den Rauhnächten gegessenen Speisen, die einmal mager und dann wieder üppig sind. Der Vorabend zu Dreikönig markiert das Ende der Rauhnächte. Frau Berchta als Frauengestalt, prüft dem Volksglauben nach in dieser letzten großen Rauhnacht besonders die Sauberkeit in Haus und Hof. Um sich davor zu schützen, werden Haus, Hof und Stall nochmals geräuchert, das Vieh mit Weihwasser besprengt und mit geweihtem Brot gefüttert. "Immer noch aber gibt es in vielen Familien das abergläubische Wissen, rund um diese sagenumwobenen Rauhnächte. Wir Goldhaubenfrauen freuen uns sehr, dass dieser Brauch immer noch lebendig ist. Es soll ein etwas ruhigerer Gegenpol zu den neueren, meist wilden Halloweenveranstaltungen sein", so Schmiedleitner.
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