Noch mehr heftige Stürme? Die Feuerwehren des Bezirks Schärding rüsten sich

Im Haibach schlug ein Unwetter am 23. Juli mit voller Wucht zu: Die Aufräumarbeiten zogen sich über Wochen. | Foto: FF Haibach
  • Im Haibach schlug ein Unwetter am 23. Juli mit voller Wucht zu: Die Aufräumarbeiten zogen sich über Wochen.
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BEZIRK (ska). Vor allem das Horror-Unwetter am 23. Juli zog eine Schneise der Verwüstung durch Haibach in der Gemeinde Freinberg. 50 Liter pro Quadratmeter hat es in dieser Nacht geregnet, wie die private Wetterstation von Franz Wimmer in Sachsenberg, Wernstein, aufgezeichnet hat. Der Wernsteiner berichtet: "Im ganzen Jahr gab es rund 1.111 Liter Niederschlag pro Quadratmeter. So viel wie noch nie seit Start meiner Aufzeichnungen 2008."

Die Unwetter hatten teils schwere Überflutungen zur Folge: Keller liefen voll Wasser, Straßen waren voller Schlamm und Holz. In Haibach wurden Teile der Eisenbirner Landesstraße von den Wassermassen sogar weggerissen. Autos verstopften Brückenunterführungen. 467 Unwettereinsätze waren es, zu denen die Feuerwehren des Bezirks heuer ausrücken mussten, wie Bezirksfeuerwehrkommandant Alfred Deschberger mitteilt. Mehr als dreimal so viele wie noch 2015 mit 133 Einsätzen. 2014 waren es sogar nur 93. Allein in der Nacht von 25. auf 26. Juni gingen weit mehr als hundert Alarmierungen ein.
Und auch der Monat Mai hatte es in sich: Mit rund 193,2 Liter Niederschlag pro Quadratmeter war er der regenstärkste Monat in diesem Jahr. Die Feuerwehr Rainbach etwa hatte in dieser Zeit mit einer Einsatzserie aufgrund von Überflutungen und Vermurungen zu kämpfen. Absoluter Rekord der Sachsenberger Wetterstation: "Am 17. September hat es 95,8 Liter pro Quadratmeter geregnet", berichtet Franz Wimmer. Das sorgte abermals für Zittern in Haibach, als der Bach wieder über die Ufer trat.

Katastropheneinsatzstab behält den Überblick über den Bezirk Schärding

Das Bezirksfeuerwehrkommando weiß um die steigenden Anforderungen an die Wehren. "Bei den Unwettern heuer war nahezu der gesamte Bezirk flächendeckend betroffen", berichtet Deschberger. Und wie können sich die Feuerwehren für künftige Unwetter rüsten? "Zum einen gehen 2017 die beiden Katastrophenschutzlager an Inn und Donau in Betrieb", informiert er. "Zum anderen wurde der Katastropheneinsatzstab neu aufgestellt." Dieser greife im Großschadensfall ein. Wie etwa beim Hochwasser 2013 als mehrere Feuerwehren auch von außerhalb des Bezirks im Einsatz waren.

"Der Stab soll den Überblick bewahren und wissen, wo Kräfte verfügbar sind, beziehungsweise wo welche gebraucht werden", erklärt Deschberger. Zudem habe der Einsatzstab auch ein Auge auf mögliche sonstige Einsätze. "Für Brände, Verkehrsunfälle müssen ebenfalls noch Feuerwehren bereit stehen", sagt er. Angeführt wird der Einsatzstab, der bis zu neun Personen umfassen kann, von Deschberger als Bezirkskommandant selbst. Hauptquartier ist das Feuerwehrhaus in Schärding, in dem auch die Bezirkswarnstelle untergebracht ist. "Der Standort kann aber je nach Notwendigkeit wechseln. Der Einsatzstab soll nah am Geschehen sein", erklärt der Kommandant.

Die Wetterdaten für das Jahr 2016 aus der Wetterstation Sachsenberg im Überblick

Die regenstärksten Monate: Mai: 193,2 Liter pro Quadratmeter, Juni: 180,2 Liter/m², Juli: 171,2 Liter/m².
Zum Vergleich: 2015 war der regenstärkste Monat ebenfalls der Mai mit 170,6 Liter/m².

Der regenstärkste Tag 2016 war der 17. September mit 95,8 Liter/m². Das ist laut Wimmer der höchste Tagesregenwert, den die Wetterstation seit 2008 aufzeichnete. Insgesamt hat es 2016 in Sachsenberg 1.111 Liter/m² geregnet. 2015 waren es 721,6 Liter.

Die stärksten Windböen registrierte die Wetterstation am 13. April mit 74,2 Kilometer pro Stunde und am 8. Februar mit 61,1 km/h.

Franz Wimmer betreibt die Wetterstation mit Regen- und Windmesser seit 2007 in Sachsenberg, Wernstein. 2009 installierte Wimmer zusätzlich einen Solarsensor.

www.wetter-wernstein.at

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