Rotkreuz-Kids: "Sie sind total couragiert"

Hellmuth Koch mit Jugendbetreuerin Janin Jesche (li.) sowie Selina Tscharnutter (2. v. li.) und Leonie Podesser (re.)
6Bilder
  • Hellmuth Koch mit Jugendbetreuerin Janin Jesche (li.) sowie Selina Tscharnutter (2. v. li.) und Leonie Podesser (re.)
  • hochgeladen von Verena Niedermüller

BEZIRK (ven). Was wäre eine Organisation wie das Rote Kreuz, wenn es keinen engagierten Nachwuchs gäbe? Der langjährige RK-Jugendreferent Hellmuth Koch spricht mit der WOCHE über die jungen engagierten Ersthelfer.

In Jugendgruppe begonnen

Die Jugendarbeit hat im Bezirk Spittal anfang der 90er Jahre begonnen. Koch ist seit 1999 Jugendreferent und war von 2003 bis 2010 Bildungsbeauftragter. "Ich habe noch viele Ämter und Funktionen nebenbei, aber das Rote Kreuz würde ich als allerletztes aufgeben", erzählt er. In seiner Laufbahn habe er viele Menschen kennenlernen dürfen, die ihre Anfänge in den Jugendgruppen gemacht haben. "Ich habe gesehen, wie sie sich entwickelt haben und viele heutige Funktionsträger, wie auch Rettungskommandant Christian Pichler, haben in einer Jugendgruppe begonnen", erzählt er.

Sanitäter gewinnen

Das vorrangige Ziel sei natürlich, so Rettungssanitäter zu gewinnen. "Ich bin mir sicher, dass die jungen Menschen aber ohnehin ihr Leben lang immer Erste Hilfe leisten werden, wenn sie in die Situation kommen. Sie sind total couragiert", schwärmt Koch von den Kids.

Mehr Mädchen dabei

Die Jugendgruppen brauchen natürlich auch Betreuer. Derzeit gibt es Gruppen in den Ortsstellen Radenthein, Greifenburg, Spittal, die Stadt kooperiert auch mit Obervellach. "Ungefähr 50 Kinder und Jugendliche sind derzeit aktiv, Gmünd ist im Aufbau und wird demnächst starten", so Koch. In der Regel treten die Kids mit 13 Jahren bei, es gibt aber auch welche, die es ihren Geschwistern oder Verwandten gleich tun und früher kommen. Dann ist man vier Jahre lang dabei und macht mit 17 Jahren den Rettungssanitäter-Kurs. Dabei gäbe es mehr Mädchen bei den Jugendgruppen als Buben. "Bei den Mädchen spielt oft der soziale Aspekt eine Rolle, sie nutzen dies auch als Vorbereitung für den Beruf der Krankenschwester", erklärt Koch.

Teil des Lebens

Spaß macht es laut Selina Tscharnutter (14) und Leonie Podesser (13) sehr. Tscharnutter will Krankenschwester werden und "wollte immer schon zum Roten Kreuz. Es ist ein richtiges Hobby geworden." So sieht es auch ihre Freundin Leonie: "Eine Betreuerin ist in die Schule gekommen und ich dachte mir, das sei gar keine schlechte Idee. Das Rote Kreuz ist mittlerweile ein Teil meines Lebens geworden."

Betreuer mit Ausbildung

Im zweiten Jahr nehmen die Jugendlichen bereits am ersten Bewerb, dem Bronzebewerb, teil. "Man kommt zu einer Station und findet dort ein Verletzungsszenario vor. In der Gruppe gibt es einen Kommandanten, der den Überblick behält und seine Kollegen nach Fähigkeiten einteilt. Binnen acht Minuten muss der Verletzte versorgt werden", erklärt Jugendbetreuerin Janin Jesche. Auch sie hat 2007 in einer Jugendgruppe mit der Arbeit beim Roten Kreuz begonnen.
Trainiert wird vor den Bewerben zwei bis drei Mal pro Woche. Die Betreuer bekommen auch eine eigene Ausbildung, denn sie müssen sich mit dem Jugendschutzgesetz auch auskennen. "Außerdem müssen sie verlässlich sein und mit schwierigen Situationen umgehen können." Geübt wird dafür alle zwei Wochen, aufs Jahr aufgeteilt rund hundert Stunden. "Alles mit Spaß verbunden."

Gemeinschaft im Vordergrund

"Die Kinder sind im Roten Kreuz auch gut integriert, und bei Übungen immer Bestandteil, wenn sie zum Beispiel Opfer für die 'Großen' darstellen", erklärt Koch. Natürlich wird nicht nur geübt, es gibt auch mal "lockere" Abende für die Kids. Dann wird gemeinsam ein Film angesehen oder man macht einen Ausflug.

Die Spittaler Ergebnisse des letzten Jugendbewerbes in Hermagor lesen Sie hier.

Zum Jugendreferenten:

Name: Hellmuth Koch
Geburtstag: 5. November 1970
Wohnort: Seeboden
Familie: Verheiratet, zwei Kinder
Beruf: Leiter Tourismusverband Seeboden
Hobbys: Singen im Carinthia Chor, Rotes Kreuz, Dorfverein Wirlsdorf, Skifahren, Laufen
Motto: Begeistern kann nur jemand, der selbst begeistert ist

Die Jugendgruppen:

Jugendarbeit: Anfang der 90er Jahre begonnen
Jugendliche: Circa 50 im Bezirk
Betreuer: 15
Jugendreferent: Hellmuth Koch
Alter der Kids: Von 13 bis 17 Jahre

Anzeige
Ein Event für alle: THE LAKE ROCKS SUP FESTIVAL am Faaker See vom 9. -14. Mai.  | Foto: Andy Klotz Fotografie
24

THE LAKE ROCKS SUP Festival 2024
Paddelspaß für alle am Faaker See

Die Stand Up Paddel Welt blickt Anfang Mai wieder auf den Faaker See und macht das THE LAKE ROCKS Festival zu einem Event für jedermann: Es lädt zum Anfeuern, Ausprobieren und Mitpaddeln. FAAKER SEE. Villach wird einmal mehr seinem Ruf als DIE Paddelstadt im Alpen-Adria-Raum gerecht, wenn vom 9. bis 12. Mai 2024 das THE LAKE ROCKS SUP Festival zum dritten Mal in die Draustadt einlädt. Wettkämpfe, Rahmenprogramm und kostenlose Testmöglichkeiten bieten ein abwechslungsreiches Programm für...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.