"Mein Beruf ist Berufung"

Josef Pleikner teil beim Hilfswerk 68 Mitarbeiter im ganzen Bezirk ein
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SPITTAL (ven). Josef Pleikner ist ehemaliger Bürgermeister von Millstatt und hört auch nach seiner Amtszeit nicht auf, den Menschen bei ihren Anliegen zu helfen. Als Bezirksleiter vom Hilfswerk managt er seit Mai 2014 68 Mitarbeiter, die Hilfsbedürftigen im ganzen Bezirk zur Seite stehen.

Grundsätzlicher Morgenmuffel

"Grundsätzlich bin ich ein Morgenmuffel", beginnt Pleikner. Sein Tag beginnt nämlich bereits um 6 Uhr morgens mit der Rufbereitschaft. "Es kann aber auch schon sein, dass um 5.30 Uhr oder früher das Handy läutet." Frühstück oder Kaffee wird ausgelassen, er stürzt sich gleich in das Tagesgeschehen und fährt nach Spittal in sein Büro in der Lutherstraße. Ab halb Acht Uhr ist er im Büro, und arbeitet durch bis 15.00 Uhr.

68 Mitarbeiter einteilen

"Ich organisiere die Betreuung unserer Klienten wie die Einsätze des Personals im Bezirk. Ich habe 67 Damen und einen Herren einzuteilen und zu managen", erklärt er. Diese werden über den gesamten Bezirk verteilt eingesetzt. Die Aufgaben: "Unsere Mitarbeiter haben alle eine fachliche Ausbildung in den jeweiligen Qualifikationen ihres Arbeitsbereiches. Wir unterstützen und betreuen Menschen bei ihren täglichen Aufgaben, wie zum Beispiel Tätigkeiten im Haushalt", erklärt er. Dabei werden die Senioren auch motiviert und angehalten, wieder selbst aktiv zu werden, einzukaufen, unter Menschen zu gehen. Hilfe gibt es bei Arztbesuchen, Einkäufen, Medikamenteneinteilung oder auch bei der Körperpflege.

"Bekommen Positives zurück"

"Derzeit betreuen wir im Bezirk rund 300 Klienten und wir bekommen so viel Positives zurück. Auch meine Mitarbeiter sind engagiert und sehr bemüht, das gefällt mir sehr", so Pleikner. "Ich darf Hilfe organisieren, das ist toll." Doch das Hilfswerk stellt nicht nur Hilfe für Senioren bereit. Es gibt auch den Bereich der mobilen Tagesmütter wo wir die Kinderbetreuung Stundenweise übernehmen. Des Weiteren gibt es das Angebot „Essen auf Rädern“. Große Nachfrage gäbe es im Bereich der 24-Stunden-Pflege sowie bei Produkten des Sanitätshauses. Die Angebote von Stadtgemeinde, Roten Kreuz und anderen Organisationen sieht er als "gesunden Mitbewerb".

Für Menschen da sein

Er denkt, dass seine Mitarbeiter zu diesem Beruf berufen sind. "Sie können den Tag auch flexibler gestalten, als es in einem Heim der Fall wäre, und sich auch persönlich einbringen. Man muss die Liebe zu diesem Beruf haben", erklärt er und fühlt sich auch selbst dazu berufen. Dies wäre auch ausschlaggebend für seine Tätigkeit als Bürgermeister gewesen. "Das politische Hickhack hat mich nie interessiert, ich wollte für die Menschen da sein und etwas bewegen." Dennoch bräuchte man auch sehr gute Nerven und Gespür für Klienten und Mitarbeiter. Es sei wichtig, die Täler und auch die Ortschaften zu kennen. "Das Mölltal ist anders gestrickt als zum Beispiel das Seengebiet, das muss man berücksichtigen."

Kurze Auszeit

Nach 15 Uhr nimmt sich Pleikner eine Auszeit vom Beruf und betätigt sich sportlich. "Danach gehe ich gegen 17 Uhr wieder mit freiem Kopf an die Arbeit und mache mich an die Feinheiten." Damit meint er die Abstimmung der Dienstpläne oder auch das Schreiben von Protokollen. "Um die Uhrzeit ist es viel ruhiger, es ruft niemand an und ich habe auch keine Termine." Zu Bett geht er zwischen halb zwölf und Mitternacht.

Mithilfe im Café

In seiner Freizeit ruht sich Pleikner allerdings nicht aus. "Meine Frau hat das Café San Daniele übernommen, an Feiertagen helfe ich dort oft aus oder mache auch die Buchhaltung." Erholung? "Ich fühle mich sehr ausgeglichen und habe selten den Bedarf, wirklich abzuschalten." Auf die Frage, ob er das Bürgermeister-Amt vermisst, antwortet Pleikner: "Das Amt selbst nicht, aber der sehr intensive Kontakt mit Vereinen und Menschen jedoch schon. Aber da wie dort gilt: Wir sind für die Menschen da, nicht die Menschen für uns und wir suchen immer Lösungen."

Zur Person:

Name: Josef Pleikner
Geburtstag: 9. September 1962
Familie: Verheiratet, drei Kinder (24, 21, 16 Jahre alt)
Beruf: Uhrmacher-Meister, Bezirksleiter Hilfswerk Spittal
Werdegang: Nach der Fachschule für Uhrmacher in Niederösterreich zuhause im elterlichen Betrieb gearbeitet, 1979 Meisterprüfung, 1991 in der Pizzeria Peppino "Mädchen für alles", Betreiber von Hallenbadcafé und Strandbuffet in Millstatt, 2009 Eröffnung Café San Daniele, seit 12. Mai 2014 Bezirksleiter des Hilfswerks
Politischer Werdegang: Mit 19 Jahren Obmann der JVP Millstatt, mit 24 ÖVP-Bezirksparteiobmann-Stellvertreter, Landesgeschäftsführer der ÖVP, ab 1991 im Gemeinderat Millstatt als Obmann für Kultur, Sport und Familie, von 1997 bis 2015 Bürgermeister
Funktionen: Obmann des SV Obermillstatt, Obmann der Musikwochen Millstatt
Hobbies: Radfahren, Tennis, Feuerwehr seit dem 18. Lebensjahr, Eisstockschießen
Vorbilder: Meine Familie, vor allem mein Vater und Großvater, die immer ausgleichend gewirkt haben. Mein Urgroßvater war bereits Bürgermeister in Millstatt, damit wurde mir das in die Wiege gelegt.

Josef Pleikner teil beim Hilfswerk 68 Mitarbeiter im ganzen Bezirk ein
Nach einer Auszeit von zwei Stunden am Nachmittag hat er den Kopf frei für Dienstpläne, Protokolle und "Feinarbeiten"
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