Zerkleinerung auf höchstem Niveau
Das Familienunternehmen Lindner-Recyclingtech ist einer der Weltmarktführer auf dem Gebiet der Zerkleinerungstechnik. Die WOCHE warf einen Blick in die Werkshalle.
SPITTAL (ven). Einer der Weltmarktführer im kleinen Oberkärnten: Lindner-Recyclingtech ist seit Jahren der Spezialist für Zerkleinerungstechnik und der Erfolg reißt nicht ab. Zerkleinert kann nahezu alles werden, von Industrie- und Gewerbemüll über Schrott, Kunststoff, Holz, Papier, Gummi bis hin zu Textilien. Die WOCHE warf einen Blick hinter die Kulissen.
Familienbetrieb mit langer Tradition
Die Firma wird heute in dritter Generation als Familienbetrieb geführt, gegründet wurde sie 1948 als Maschinen- und Anlagenproduzent für die Holzindustrie von Josef Lindner. Bereits in den 80er Jahren erkannte Manfred Lindner das Potential von Maschinen zur Wiederaufbereitung von Abfällen und begann eben solche zu entwickeln. Seit 1999 leitet Manuel Lindner nun das Unternehmen als Lindner-Recyclingtech GmbH. Zum Unternehmensverbund gehören weitere Firmen in Österreich, Deutschland und den USA.
Alles aus einer Hand
Peter Schiffer, Leiter der Forschungs- und Entwicklungsabteilung, arbeitet mit seinen über 15 Mitarbeitern ständig an neuen Ideen und Maschinen. "Die Produkte entstehen zum Großteil komplett hier bei uns im Haus", erklärt Schiffer. Man arbeitet intensiv mit Universitäten zusammen und greift auf Fachleute aus allen Bereichen zurück. "Wir entwickeln Ideen und bringen diese dann an den Kunden", erklärt Schiffer. So schafft es Lindner-Recyclingtech immer wieder Marktlücken zu besetzen.
Vorreiter in vielen Bereichen
Inspiration zu neuen Produkten und Maschinen kommt teilweise von außen, größtenteils aber von den Ingenieuren der Firma Lindner selbst. Im Vorfeld wird recherchiert, ob es das Produkt am Markt schon gibt.“ Die Entwickler haben von der Maschine eine fixe Vorstellung, wie groß sie sein soll und was sie leisten muss. "Für den Kunden zählen immer Euro pro Tonne, dieser Wert ergibt sich aus der Investition und der Produktion, die die Maschine leistet", betont Schiffer.
Von der Ideen zur Maschine
Die Maschinen werden alle am Computer entworfen und verschiedenste Situationen werden simuliert. Die Steuerungstechnik für die Maschinen kommt von der Lindner E-Tech GmbH aus Spittal. "Nach ungefähr einem bis eineinhalb Jahren wird dann der Prototyp hier im Werk gebaut. In der Versuchsabteilung in Feistritz führen wir Trocken- und Materialtests durch.“ Diese werden durch verschiedenste Messungen begleitet. Nach einer Probephase von bis zu einem Jahr wird der Prototyp nochmals überarbeitet und geht im Anschluss in die Serienfertigung. "Dann übernimmt die Marketingabteilung die Vermarktung, idealerweise stellen wir sie auf einer Messe vor", so Schiffer.
Ein System, viele Varianten
Die Lieferzeit einer fertigen Maschine beträgt je nach Typ und Variante zwischen vier und 16 Wochen." Wir haben zehn Typenreihen. Einige davon in bis zu über 100 Varianten", erklärt der Experte. Das Lindner-Baukastensystem macht das möglich. Jeder Kunde hat andere Anforderungen, außerdem müsse man sich auf die verschiedensten gesetzlichen Rahmenbedingungen am Weltmarkt einstellen.
Ausgezeichneter Arbeitgeber
Geliefert wird in die ganze Welt, oder "überall hin, wo es Industrie gibt." Man müsse immer darauf achten, zwei Schritte weiter zu sein als der Mitbewerb. Daher bietet das Unternehmen auch hochqualifizierte Jobs an und ist immer wieder auf der Suche nach Lehrlingen. Derzeit werden 18 Lehrlinge ausgebildet, rund fünf werden jährlich aufgenommen, die auch die Möglichkeit haben, ihre Lehre mit Matura zu absolvieren. Das Unternehmen wurde außerdem bereits mehrmals als Arbeitgeber und Ausbilder ausgezeichnet.
Zur Sache:
Gegründet: 1948
Gesellschaftsform: GmbH in Familienbesitz
Geschäftsführer: Manuel Lindner
Firmensitz und Werk: Spittal/Drau
Produktionswerk: Feistritz/Drau
Verbundgesellschaften in Österreich, Deutschland und USA
Mitarbeiter: 200 in der Lindner-Recyclingtech GmbH
Produkte: Zerkleinerungstechnik für verschiedenste Einsatzbereiche, Trenn- und Fördertechnik
Exportquote: 94,9 Prozent
Jahresumsatz: Circa 50 Millionen Euro
Kapazität pro Jahr: Circa 200 Stück Zerkleinerungsmaschinen
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